Wahrgewordene Legenden

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addicted2books1 Avatar

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Meinung

Natürlich war ich Feuer und Flamme, als ich das Buch zum ersten Mal sah und den Klappentext las. Japanische Mythologie fasziniert mich immer wieder und diese Geschichte machte mich mit der Legende um den Geisterwals und die Fuchsdämonen einfach neugierig.

Wir begleiten Kai in ihrem Leben als Perlentaucherin, wie sie schließlich ihre Zwillingsschwester Kishi an den Geisterwal verliert und schließlich bei ihrer Suche nach einer Lösung, wie sie Kishi aus der Totenwelt zurück holen kann. Die Welt von Kai erinnert an ein historisches Japan, aber die Mythen und Legenden sind allgegenwärtig und vor allem wahr. Als eine Meeresgöttin Kai einen Handel vorschlägt um Kishi aus der Totenwelt zu befreien, willigt sie sofort ein und macht sich auf den Weg zum Himmelsberg, um einer Fuchsdämonin ihre Perle zu stehlen. Auf dieser Reise lernt sie einiges über sich selbst und über ihre Schwester und trifft auf allerhand mythische Wesen – sie wächst über sich hinaus und erlernt neue Fähigkeiten, so wie zum Beispiel das Bogenschießen. Auch trifft sie auf die ein oder anderen Widersacher und auf einen Jungen, den sie immer mehr ins Herz schließt, was für sie völlig neue Gefühle sind, die sie erst einzuordnen lernt.

Kai ist eine mutige Protagonistin, die sich ohne zu zögern für ihre Schwester in Gefahr begibt. Ihre Entwicklung fand ich gut dargestellt, auch wenn mir persönlich bei allen Charakteren ein wenig die Tiefe fehlte. Da es sich aber um ein Buch für Kinder ab 12 Jahren handelt, sind die Charaktere passend für die Zielgruppe erdacht, weswegen ich darüber gut hinweg sehen kann.

Das Setting ist mythisch und bunt, die Charaktere (ob Mensch oder Wesen aus den Legenden) interessant erdacht. An einigen Stellen gab es für mich ein paar Längen, die die Autorin sich hätte für andere Stellen aufheben können, die zu schnell vorbei waren – trotzdem war der Erzählstil flüssig, leicht verständlich und spannend – mit einigen überraschenden Wendungen, die diese Spannung nicht abflauen lassen.

Nach dem Ende hoffe ich, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn so darf das bitte nicht stehen bleiben.

Es gibt übrigens auch ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe erklärt werden, was ich wirklich gut finde.

Fazit

Auch wenn sich einige Begebenheiten etwas in die Länge zogen und andere wiederum zu kurz angeschnitten wurden, hat mir Die Perlenjägerin gut gefallen. Protagonistin Kai wächst über sich hinaus und lernt auf ihrem Abenteuer viel über sich und ihre Gefühle, es gibt wunderbar erdachte Nebencharaktere und natürlich die Wesen aus der japanischen Mythologie, denen Miya T. Beck mit ihrer Geschichte Leben einhaucht. Ich hoffe, dass dieses Buch kein Einzelband bleibt.