Ein Familienroman, der einen mitreißt

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bisschengelesen Avatar

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Direkt bei der Leseprobe dieses Romans musste ich an „Dschinns“ denken: die Kapitel wechseln sich mit den unterschiedlichen Perspektiven der Frauen ab und changieren zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, die eng mit einander verknüpft sind.
Durch schillernde Figuren wie Shirin ist der Roman stellenweise amüsant und wird durch ihre unkonventionelle Art aufgelockert. Dem gegenüber stehen besonders Elizabeth und Niaz, deren Leben im Iran weitaus düsterer verlaufen. Die Kluft zwischen dem „freien“ Westen und dem restriktiven Iran wird hier verdeutlicht und schafft innerhalb der Familie Valiat zwei Lager, die nie so ganz zu sich finden, aber sich sichtlich anstrengen, Verständnis für einander aufzubringen.
Was ich schade fand, war der teils oberflächliche Umgang mit Konflikten, was vielleicht auch an der Vielzahl an Storylines liegt, die nicht alle komplett zuende geführt wurden. Auch war ich an manchen Stellen verwirrt, in welchem Jahr wir uns befinden, weil es so viele Zeitebenen gibt, die innerhalb eines Kapitels mehrmals wechseln. An sich mag ich Zeitsprünge gerne, nur war mir hier der Wechsel zwischen ihnen oft zu intransparent und verwirrend.
„Die Perserinnen“ zeichnet einen von vielen Geheimnissen geprägten Generationenkonflikt, der sich innerhalb eines so engen patriarchalen Systems mit Frauen beschäftigt, die nicht nur viel Leid ertragen müssen, sondern auch lernen, sich zu emanzipieren und wieder zusammen zu finden.