Familiengeschichte zwischen Tradition, Geheimnissen und spätem Frieden
Das Buch wird aus der Sichtweise von fünf persischen Frauen erzählt. Zwei davon leben in Teheran, zwei in Amerika und eine ist bereits tot und spricht quasi aus dem Jenseits. Bei dem Buch handelt es sich um eine Familiengeschichte mit Dramen, scheinheiliger Tradition, falschem Stolz und vererbtem Reichtum. Es geht um einen Zwiespalt zwischen den eigenen Wurzeln und dem, was man nun eigentlich ist. Zum Teil ist das Buch etwas vulgär. Ich persönlich war eher entäuscht, da ich mir irgendwie etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Es wird die innere Zerrissenheit über den persischen Ursprung und das Leben im Überfluss in Amerika aufgezeigt, in meinen Augen zu wenig aber auf das Leben im Iran eingegangen. Die Familiegeschichte mit einer exzentrischen Tante, einer zurückhaltenden Nichte und einer durch Verletzungen in ihrer Kindheit gestörten Großmutter, könnte jede Nationalität als Hintergrund haben. Für mich persönlich war es schwierig mit Charakteren in dem Buch zu sympathisieren. Jede Person ist irgendwie auf seine Art gebrochen und auf der Suche nach innerem Frieden. Themen wie Affären, Homosexualität, Drogen und Essstörungen wurden auch noch mit ins Spiel gebracht. Ich finde es etwas schade, dass die selbst persische Autorin dieses spezielle Bild von Perserinnen malt, das ihnen so ganz und gar nicht gerecht wird. Die Autorin hat aber ansonsten einen guten Schreibstil und eine gute Methaphorik. Trotzdem leider nicht das Buch, das ich mit erhofft hatte.