Am Anfang brauchte ich etwas Zeit, um mich in die Geschichte einzufinden, besonders da Shirin als Charakter zunächst sehr exzentrisch wirkte. Doch mit zunehmendem Wissen über ihr Leben und die Schicksalsschläge wurde ihr Charakter nachvollziehbarer und glaubhafter. Die Perserinnen führen ganz unterschiedliche Leben und stehen vor ungewöhnlichen Herausforderungen, aber jede von ihnen ist auf ihre Weise stark. Die Autorin vermittelt eindrücklich die Auswirkungen der Revolution auf die Flüchtlinge, die trotz Geld und Luxus irgendwie verloren und entwurzelt wirken, da sie von ihrer Geschichte und Familienmitgliedern getrennt wurden. Die Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte und wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Frauen einer Familie erzählt. Im Laufe des Buches kommen einige Familiengeheimnisse ans Licht, und als Leser begleitet man die Perserinnen auf ihrer Reise zu sich selbst und zu mehr Authentizität. Insgesamt empfand ich das Buch als stimmig, glaubwürdig, fesselnd und äußerst interessant.