Ein Kampf für Arbeit, Frauenrechte und die Liebe.

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kavilave Avatar

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In "Die Postbotin" erzählt Elke Schneefuss die Geschichte mehrerer Frauen in der Nachkriegszeit. Verbunden sind sie jeweils über die Reichspost, wo sie arbeiten. Dort wurde nun jedoch angekündigt, dass die Frauen ihre Stellen verlieren sollen, zugunsten von männlichen Kriegsheimkehrern. Nach und nach demaskiert sich, warum welche der Protagonistinnen auf ihren Job angewiesen ist, wozu sie das Geld braucht, da geht es um die Versorgung der eigenen Mutter, die Suche nach (im Krieg) verschollenen Familienangehörigen oder den Wunsch nach Selbstständigkeit, um einer Vernunftsehe entgehen zu können. Die Geschichten der Postfrauen und ihrer Angehörigen sind liebevoll miteinander verwoben und der häufige Perspektivwechsel macht das Buch äußerst kurzweilig. Ich persönlich hätte es schön gefunden, noch weiter in die einzelnen Geschichten einzutauchen, da für die 400 Seiten Länge doch eine Menge los ist und das Ende zeitweise etwas gehetzt wirkt. Trotzdem macht das Lesen auf jeden Fall Spaß und man fiebert mit, wenn die Frauen um ihre Anstellung kämpfen, leidet mit, wenn eine unglückliche Affäre endet und freut sich mit, wenn eine junge Liebe eine unerwartete Chance bekommt.