Konkurrenten um Arbeitsplätze nach Ende des Ersten Weltkrieges

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Regine arbeitet in Berlin als Postausträgerin. 1919 kommen viele Männer aus dem Ersten Weltkrieg wieder nach Hause und ihnen sollen Arbeitsplätze angeboten werden, Arbeitsplätze, die viele Frauen ausgefüllt haben. Regine kämpft um ihren Arbeitsplatz und ist auch bereit dafür zu streiken.
Eine Geschichte um eine starke Frau, die mich gleich interessiert hat. Die damalige Zeit und die Lebensumstände wurden von Elke Schneefuß gut recherchiert und wirken authentisch. Im Buch treten viele Protagonisten auf, die alle ihre eigene Geschichte mitbringen. Die vielen Nebenschauplätze hatte ich zunächst als Bereicherung bei der Darstellung der historischen Zeit empfunden, im Verlauf des Lesens war es doch etwas zu viel des Guten. Und das ist auch der Grund für einen Stern Abzug. Vieles bleibt offen und lässt auf einen Folgeband hoffen, um die Geschichten aufzulösen. Zahlreiche Figuren kamen dabei nicht an mich ran, blieben für mich fremd. Sogar für Regines Entwicklung fehlte mir der zufriedenstellende Abschluss. Zu viel Wert wurde auf das Seelenleben ihrer Freundin Evi gelegt, finde ich.
Der Schreibstil der Autorin hat mir jedoch gefallen, das Buch liest sich gut und das Thema ist interessant. Trotz einiger Mängel habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Gut gefallen hat mir auch der Stadtplan zu Beginn, der das Berlin der damaligen Zeit zeigt. Ich empfehle das Buch für Leserinnen und Leser, die an der Epoche und vielfältigen Schicksalen in der Zeit interessiert sind.