Bitterböse Sympathie

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kaiserin2201 Avatar

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Elisabetta Zorzi, eine schwarze Witwe, mordet ihre Liebhaber aus Überdruss an männlicher Gockelei. Zwar gefallen ihr gerade diejenigen die nie zufrieden mit ihr sind, und ihre Anpassungsfähigkeit an deren Erwartungen übersteigt so manches Maß an Selbstkasteiung, doch am Ende kostet es immer das Leben des jeweiligen Mannes sie nicht so zu lieben wie sie ist. Bettina Balakà beschreibt diese in ihrer Wahrnehmung gestörte Frau mit Verständnis und Humor. Trotz der eigentlich unerträglichen Art wie die Zorzi, so wird Elisabetta von allen in liebevoll gemeinter Weise genannt, ihr Verhalten rechtfertigt, mag man sie. Das ist die Kunst der Bettina Balakà in wundervoller Sprache und sehr spitzer Feder und Leichtigkeit den Zustand, sprich das innere Spannungsfeld, ihrer Heldin zu beschreiben. Der Leser fühlt voller Sympathie mit. Obwohl doch viele andere Möglichkeiten außer Mord zur Wahl stehen diese hundsgemeinen Männer aus ihrem Leben zu verbannen, scheint nur die totale Auslöschung die wirklich einzige Lösung für die Zorzi zu sein. Schon in den ersten beiden Kapiteln ahnt der Leser welch tiefe Verletzungen diese Frau dazu treiben die Männerwelt um einige schändliche Exemplare zu verringern, und liest mit schmunzelndem Vergnügen wie sie diese Taten plant und ausführt. Dass, wie im Klappentext erwähnt, eine weitere Liebe in Person des Kriminalpsychologen Arnold Körber über ihren blutigen Weg läuft, der ihrem Charme ebenso erliegt, steigert die Spannung noch mehr. Unterhaltungslektüre auf höchstem Niveau.