Die Prinzessin von Arborio

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missjanemarple Avatar

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Kleine Vorab-Info
Leider erst jetzt meine Rezension, da mein Exemplar nicht angekommen ist und ich ein Ersatz-Buch zugesendet bekommen habe:

Man muss tatsächlich sagen: hier bekam man mal was ganz anderes zum Lesen! Komplett anders als erwartet...denn irgendwie hat man sich ja doch so leicht (auch wenn es als Roman betitelt wurde) auf eine Art Krimi gefreut...was dann überhaupt nicht der Tatsache entsprach: man erhielt nämlich wirklich eine kurzweilige Liebesgeschichte. Teilweise konnte man sich recht gut in 'Zorzi' hineinversetzen...welche Frau würde nicht gern mal ihren Worten auch Taten folgen lassen...und hier wurde das teilweise drollig dargestellt (ich hoffe nur, dass das alles nicht nach einer wahren Begebenheit geschrieben wurde, denn dann...naja!).

In diesem Buch wird Zorzi als Frau ohne sozialer Kontakte dargestellt...sie hat keine gute Freundin, nur viele Männer, die um sie herum schawenzeln...so auch nur männliche Angestellte im Restaurant. Wem also sollte sich Zorzi anvertrauen, wenn man keine Verbündete hat...denn allein schon dampf ablassen bringt einen oftmals wieder runter von der Palme und man schmiedet gemeinsam Rachepläne, jedoch etwas humanerer Art. Ohne eine solche Vertraute, die auch Einhalt gebieten kann, muss man ja förmlich konfus sein und den 'geraden' Weg verfolgen...weg und neu! Mit solchen Gedanken des Demütigens (so wie ihr 1. Opfer, der sie viele Operationen durchführen ließ, damit sie seinem Schönheitsideal gerecht kommt...da sie folglich vorher also restlos hässlich sein musste; oder Jürgen, der sie mit anderen Frauen betrog...obwohl sie regelmäßig biologischen Kontakt miteinander pflegten.) kann man nicht allein fertig werden. Doch wem anvertrauen...einem Verehrer?! Nein, denn der wittert nur seine Chance...also: selbst ist die Frau.

Als sie verhaftet wird und sie die zaghafte Bindung mit dem Profiler eingeht, erwartet man, dass er sie irgendwie aus dem Gefängnis herausholt oder gar, dass sie ihn auch auf eine besondere Art und Weise aus dem Weg räumt…nein, wieder weit gefehlt: es plätschert so vor sich hin, bis sie selbst den Ausbruch absolviert. Leider erfährt man nicht, ob sie deswegen die Flucht angetreten hat, weil sie von ihm weg wollte oder ob sie es von langer Hand geplant hat. Denn es ist schon prägend, dass der wundervolle Ring ihr nichts zu bedeuten schien…und da fühlte man mit dem Profiler total mit, als er erkannte, dass er ggf. doch nur Mittel zum Zweck war (denn durch die Verwendung der Kondome, würde er ihr auch im Gefängnis kein Mädchen schenken…!)

Alles in allem ein gelungenes unterhaltsames Buch mit überraschenden Wendungen und Ereignissen…

Der Stern Abzug bedeutet lediglich, dass die Sprache manchmal irgendwie ‚anders’ war…als ‚komisches Deutsch’ würde ich es betiteln, wenn auch verständlich geschrieben…tja…und auch, dass an einer Stelle 2x hintereinander das Wort ‚und’ vorkam…

Der Einband ist schön bunt gestaltet…also wieder halber Pluspunkt: 4,5 ist doch nicht zu verachten! 