Die Reisprinzessin

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
girasole Avatar

Von

Bei diesem Buch hat mich eindeutig der Klappentext angefixt.

Elisabetta Zorzi, Restaurantbesitzerin in Wien, erfolgreich, charmant und umschwärmt von Mitarbeitern und Gästen. Nur bei der Auswahl ihrer Männer hat sie kein glückliches Händchen bewiesen. Dem ersten Ehemann will sie anfangs seine Wünsche erfüllen und lässt sich nach seinen Vorstellungen und seinem Geld von Chirurgen verschönern. Nur sein Hobby Bergsteigen, dem sie notgedrungen auch nachgehen muß, wird ihm schlussendlich zum Verhängnis. Beim zweiten Mann macht sie wieder diesen Fehler, zuerst passt sie sich an und muß dann entdecken, daß er sie betrügt. Mit sehr viel List und „Notlügen“ bringt sie ihn dazu, daß er ihr eine Waffe beschafft. Das ist dann sein Ende. Dann lernt sie nach einem Verhältnis meinem Arzt, der seine Familie nicht verlassen will Chuck, den Australier und Personal Trainer kennen. Im Bett können seine Leistungen Zorzi nicht überzeugen, aber trotzdem zieht er nach kurzer Zeit bei ihr ein. Nachdem diese Beziehung für Zorzi sehr enttäuschend ist, hat Chuck einen tödlichen Mountainbike-Unfall, verursacht durch ein vergiftetes Sportgetränk. Jetzt wird Arnold Körber und sein Team hinzugezogen. Zorzi macht ihren ersten Fehler und wird verhaftet. Es ist zwar jedes Mal ein Mord, aber mich brachte die schwarze Witwe Elisabetta Zorzi zum Schmunzeln.

Kriminalpsychologe Arnold Körber hat bereits erfolgreich zwei Bestseller geschrieben. Er attestiert Zorzi eine überdimensionale Anpassungsbereitschaft. Eigentlich möchte sie nur eine ganz normale Familie mit Kindern gründen. Das war mit diesen Partnern nicht möglich und nun schwebt das Damoklesschwert der Wechseljahre über ihr.

Körber erliegt auch den Reizen von Zorzi und leidet nun unter Hybristophilie (Liebe zu Schwerverbrechern). Es geht soweit, daß es während der Haftzeit nicht nur Gespräche zwischen den beiden gibt, sondern es kommt zu einem intimen Verhältnis. Zorzi hat sich dort den Gegebenheiten überraschenderweise angepasst, sie arbeitet, liest und bekommt ihr Essen vom Restaurantkoch Massimo geliefert. Bei einem Augenarztbesuch gelingt Zorzi die Flucht und Körber findet eine Spur, die ihn nach Berlin führt – aber das Ende möchte ich hier nicht verraten!

Zorzis Spitzname „Prinzessin von Arborio“ kommt von den Risotti-Kreationen ihres Restaurantkochs Massimo.


Der Autorin Bettina Baláka hat hier einen wahrlich gelungenen Liebesroman bzw. Krimi abgeliefert. Und wie im Klappentext erwähnt brillant und leicht erzählt, toll beobachtet und das immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Die Figur der Elisabetta Zorzi und auch ihre Männer wurden detailliert vorgestellt. Die Schauplätze und die Handlungen wurden sehr lebendig und realistisch beschrieben, so daß ein echtes Kopfkino ablaufen konnte. Nach dem Lesen kann ich nur sagen – 1a!