Die Schwarze Witwe

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Elisabetta Zorzi ist attraktiv, beruflich erfolgreich, begehrt – und sie ist eine schwarze Witwe, die drei Männer ermordet hat. Weil diese ihre Erwartungen nicht (mehr) erfüllt haben. Obwohl der Fall bereits abgeschlossen ist, übt diese Frau immer noch eine besondere Faszination auf den Kriminalpsychologen Arnold Köber aus, so dass er sich entschließt, ein Buch über sie zu schreiben. So erhält er Zugang zu ihr im Gefängnis.
In einer sachlichen Tonlage, hinter der immer wieder ein verschmitztes Lächeln hervorblitzt, erzählt die Autorin Bettina Balàka die Geschichte der Elisabetta Zorzi und verknüpft dabei den Krimi um ihre Verflossenen mit ihren Liebesgeschichten. Zwangsläufig erliegt der Leser dabei der intrinsischen Überzeugungskraft, weshalb diese Männer sterben mussten. Denn Zorzis Motivation war ja immer ganz lauter: Eigentlich suchte sie den Vater für ihre noch zu entstehenden Kinder Emilia, Alexander und vielleicht auch Laura und Dominik. Da sie nun bereits die Dreißig überschritten hatte, merkte sie, wie ihre biologische Uhr zu ticken begann.
Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, einmal aus der der Protagonistin, zum anderen aus der des Kriminalpsychologen, der sich während seiner Recherchen in sie verliebt. Es ist äußerst vergnüglich zu lesen, wie es für beide nur eine mögliche Richtung gibt, die sie beständig verfolgen, wie sie diese Logik trotz eingebautem Denkfehler einfach weiterführen. Und auch das Ende ist das einzig mögliche, das es geben kann, es gehorcht ganz genau derselben Logik. Und ist trotzdem völlig überraschend.
Ein interessanter Krimi, mit spitzer Feder geschrieben, der für manche Überraschung gut ist. 5 gelungene Sterne dafür!