Drei Leichen im Keller

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miss marple 64 Avatar

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Drei Leichen im Keller
Ja, eigentlich nicht im Keller, sondern in den Bergen, im Meer und im Wiener Wald. So hält Elisabetta Zorzi ihre Wohnung sauber.
Als Italienerin lebt sie in Wien, betreibt dort ein gut angesehenes Restaurant und ist beliebt, nicht zuletzt bei ihren Lebenspartnern, die alle versuchen ihr ihren Stempel aufzudrücken. So schickt der erste sie von einer Schönheitsoperation zur nächsten, bis sie sich selbst bald nicht mehr erkennt. Der zweite will aus ihr eine Fitness-Queen machen und der dritte lässt ihre Wohnung von Grund auf renovieren.
Immer komplizierter werden ihre Beziehungen und sie entfernt ihre Verehrer radikal aus ihrem Leben.
Schon bald tritt der Kriminalpsychologe Arnold Körber in ihr Leben, ihm gelingt ihre Überführung. So wird Zorzi zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Über den Prozess hinaus übt sie aber auf Körber eine Anziehungskraft aus, die zunächst sein berufliches Interesse an ihr aufrechterhält. Er besucht sie regelmäßig im Gefängnis. Bald erliegt er ihrem Reiz auch persönlich.
Angesiedelt zwischen Krimi und Liebesroman, bleibt der Roman spannend bis zum Schluss. Leider ist dieser für mich nicht ganz schlüssig. Die Figuren sind interessant, bisweilen wird die Serienmörderin sogar sympathisch dargestellt, die einmal überführt, kein Hehl aus ihren Taten macht, sich den neuen Gegebenheiten anpasst und ihren Vorteil aus der Situation zieht. Der Begriff „Schwarze Witwe“ trifft auf sie zu, nicht nur dass sie im Laufe der Handlung dann sogar vier Männer auf dem Gewissen hat, sondern sie spinnt auch ihr Spinnennetz bis zum Schluss weiter, jedoch nicht mehr ganz bis zur letzten Konsequenz.
Alles sei hier nicht verraten, denn sonst braucht man einen Krimi nicht zu lesen.
Der Titel des Buches erschließt sich dem Leser erst während der Lektüre- er nimmt Bezug auf eine Reissorte, die in ihrem Restaurant Verwendung findet.