Falsche Männer

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anett.syring Avatar

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Die Restaurantleiterin Elisabetta Zorzi ist beruflich erfolgreich, sehr attraktiv und bei allen sehr beliebt, sie weiß ihre Wirkung auf Männer einzusetzen. Diese Wirkung hat sie auf Wunsch von Bernhard herstellen lassen. Doch irgendwann machte sie sich Gedanken, dass er sie nicht im Originalzustand geliebt hatte und sie doch nun einen bessern Mann finden könnte. Im Urlaub nutzte sie ihre Chance, um wieder Single zu werden. Bernhard stürzt beim Wandern ab.
Dann kam Jürgen, groß und stark. Für ihn lernt sie tauchen und snowboarden und segeln. Sie schenkte ihm ein Segelboot, welches er als Schrott bezeichnete. Nachdem sie herausfand, dass Jürgen mit anderen Frauen häufig telefonierte, hatte er bald danach einen Unfall. Gefunden wurde er erst zehn Tage später im Meer und konnte erst nach ihrem späteren Geständnis identifiziert werden.
Nun machte sich Massimo, ihr Koch, wieder Hoffnungen und wollte mit Zorzi ausgehen. Aber er war ihr zu klein und zu unmännlich.
Chuck war ein Hüne und Fitness-Trainer, zwang Zorzi aber zu nichts, was ihr sehr gefiel. Allerdings war er sehr zurückhaltend, was körperliche Kontakte betraf. Als es dann endlich so weit war, war es eine einzige große Enttäuschung. Trotzdem wollte sie, dass Chuck bei ihr einzog. Er begann, die gesamte Wohnung umzubauen. Zorzi ließ es geschehen. Letztlich war sie mit allem unzufrieden, mit der Wohnung und mit Chuck, der nie Zeit und körperliche Gelüste nach ihr hatte.
Sie schmiedet Pläne, wie sie Chuck loswerden könnte.
Als dieser dann nach einem angeblichen Fahrradunfall tot aufgefunden wurde und die Angestellten in der Cantinetta der Polizei von Zorzi’s Pech mit Männern erzählten, wurde diese misstrauisch und bestellten den Polizeipsychologen Arnold Körper hinzu.

Zorzi hat sich immer ihren Männern angepasst und gemacht, was sie wollten, bis es ihr zu viel wurde. Mit viel Finesse entledigte sie sich ihrer dann.

Erzählt wird die Geschichte anfangs aus Sicht des Polizeipsychologen Arnold Körber, der sie überführte. Er diagnostizierte für Zorzi eine überdimensionale Anpassungsbereitschaft an ihre Partner, von denen sie sich dann eine wunderbare erfüllte Beziehung und Kinder wünschte. Im Rahmen der Gespräche mit Körber gibt Zorzi zu, dass sie falsch gehandelt hat. Aber zu dem Zeitpunkt der Morde wäre es die richtige Entscheidung gewesen.
Der Roman ist sehr nüchtern und emotionslos geschrieben, eher eine Art von Gerichtsreportage, was aber einen ganz eigenen Charme hat. Es gibt keine überflüssigen Gespräche, Gedanken oder sonstigen Sentimentalitäten, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte liest sich gut und flüssig, die Charaktere sind gut vorstellbar, werden aber nicht allzu vertieft beschrieben.