Ein leises Vexierspiel, das hängen bleibt

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wortteufel Avatar

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Kitamura schreibt leise, klar, ohne Effekthascherei, und genau das erzeugt eine eindringliche Spannung. Die Dialoge wirken unaufgeregt und doch wie feine Stiche, die im Innern nachhallen. Diese Geschichte um Identität, Projektionen und das Vexierspiel zwischen Dichtung und Wahrheit hat etwas Verstörendes, aber auch eine eigentümliche Schönheit. Ich mag, wie beiläufig die Atmosphäre aufgebaut wird, wie ein alltägliches Mittagessen kippt und plötzlich alles auf der Kippe steht. Es liest sich flüssig, verlangt aber Präsenz, weil jede Nuance zählt. Keine schnelle Lektüre, eher eine, die einen Tag begleitet. Ja, würde ich weiterlesen.