etwas langweilig und irritierend

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stephi19 Avatar

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Was für eine seltsame Geschichte: In 'Die Probe' von Katie Kitamura erzählt ein junger Mann einer älteren Schauspielerin, er sei ihr Sohn, obwohl sie niemals Kinder bekommen hat.

Kitamura erzählt sehr genau und detailliert und fängt so beeindruckend die Atmosphäre und Stimmung der Szenen ein.

Erster Teil: Das Treffen löst Unsicherheiten und die Erkenntnis der Gewöhnung in ihrer Ehe aus. Die Protagonistin betrachtet sich, ihren Mann, ihren Alltag aufmerksam.
Sie spiegelt sich im Aussehen und dem Verhalten Xaviers, ihrem vermeintlichen Sohn.
Probiert er eine Rolle? Welche Motivation hat die Protagonistin, sich erneut mit ihm zu treffen?
Sie erinnert sich an ihre Abtreibung und ihre Fehlgeburt, die den Auftakt einiger Affären bildet. Nichts Überraschendes in dem Leben einer heterosexuellen Frau.
Xavier ignoriert die Tatsachen und erschafft damit eine alternative Realität. Müssen die Wirkung und das Gefühl von Authentizität übereinstimmen?

Im zweiten Teil dann ein Leben mit Xavier als Sohn. Einem Schauspiel gleich. Endet schließlich auf makabre Weise.

Insgesamt etwas langweilig. Die Rolle der der Schauspielerin wirkt irritierend auf mich und ihre Lebensumstände äußerst gewaltvoll, auf subtile Art.