Irre

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katzenminze Avatar

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Der Plot dieses kurzen Romans hat mich gleich gecatcht: Eine berühmte Schauspielerin trifft einen jungen Mann, der behauptet er sei ihr Sohn. Sogar Ähnlichkeiten sind vorhanden zwischen den beiden. Aber es gibt einen Haken: Sie hat nie ein Kind bekommen. Wie kommt er also auf diese wilde Behauptung?

Trotz der Kürze ist „Die Probe“ ruhig erzählt. Neben dem Umkreisen der Schauspielerin und Xavier – dem jungen Mann und vielleicht-Sohn – wird einiges aus der Vergangenheit der Schauspielerin erzählt. Über ihre Ehe, ihre Karriere, ihre aktuelle Arbeit. Auch analysiert sie ständig die sie umgebenden Personen und versucht die unausgesprochenen Gedanken und Gefühl zu ergründen, die diese vielleicht haben. Auch sich selbst hinterfragt sie immer wieder. Ihre Welt scheint komplett aus Konkurrenz und Misstrauen zu bestehen. Das war anstrengend zu lesen.

Auch eine Theaterprobe nimmt viel Raum im Roman ein. Natürlich geht es um eine Szene, die noch durchdrungen werden muss. Puh. Hier hängt die Geschichte etwas durch, nimmt dafür im zweiten Teil wieder fahrt auf, weil etwas passiert, dass mich durchgängig verwirrt und zu vielen Fragezeichen geführt hat. Das ist aber durchaus positiv gemeint! Die Frage nach dem „Was ist passiert?“ hat mich bei der Stange gehalten, denn inhaltlich ist nicht wirklich viel los. Leider wird die Story zunehmend irre, abgedreht und für mich in keiner Weise mehr nachvollziehbar. Ja, letztlich wird alles (kind of) aufgeklärt aber ich fand große Teile der Geschichte absolut unglaubwürdig und überzogen.

Vom eigentlichen Plot, der mich zu Beginn so interessiert hat, bleibt nicht viel mehr als mal wieder eine irre, kinderlose Frau, die mit ihrem Leben nicht zurecht kommt. Danke, aber nein danke.