Psychologische, genaue Beobachtung

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probelesen Avatar

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Der Text irritiert: was ist Wahrheit, wie stehen die Personen zueinander, wer ist der Sohn, der in das Familienleben eingreift? Die Ich- Erzählerin reflektiert ihre Gefühle, beschreibt genau, was in ihrer Schauspielerei mit ihr passiert. Der Sohn, den sie nie hatte, der aber plötzlich doch da ist. Was ist da wirklich? Der Text stellt mehr in Frage, als dass er Antworten gibt. Die Atmosphäre ist immer bedrückender, teils kafkaesk. Der Sohn drängt sich immer mehr in die Zweisamkeit der Ehe, dominiert das Familienleben in beängstigender Weise. Nichts ist mehr klar. Wie soll das enden? Aber der Text ist trotzdem von einer faszinierenden Attraktivität. Selten habe ich ein Buch gelesen, das so fesselnd geschrieben ist, mich aber trotzdem ratlos zurücklässt. Ein ausgesprochen interessantes Experiment für aufgeschlossene Leser.