Zwei Gegenwarten

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robertp Avatar

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Eine Schauspielerin trifft sich zum Dinner mit einem jüngeren, gut aussehenden Mann, einer Affäre nicht abgeneigt, in einem Restaurant in New York. Der junge Mann, Xavier, überrascht sie mit der Feststellung ihr Sohn zu sein. Als auch ihr Mann Thomas das Lokal betritt, sich umsieht und wieder verlässt, erklärt sie Xavier niemals ein Kind geboren zu haben. Zuhause beginnt das Ehepaar sich und ihre Ehe in Frage zu stellen.
Im zweiten Teil wird die Annahme von Xavier zur Wirklichkeit. In dieser Gegenwart hat die Schauspielerin einen Sohn mit ihrem Ehemann. Xavier nistet sich im Apartment der Eltern ein, wie ein Parasit breitet er sich aus und übernimmt das Kommando. Seine Mutter zuerst erfreut über die Rückkehr des verlorenen Sohns sehnt sich schnell wieder danach ihn loszuwerden.
Die Autorin Katie Kitamura beschreibt das Leben der New Yorker Uperclass. Eingebettet in einem, über die Jahre erworbenen, Wohlstand kommt es durch einen Eindringling zu Unruhe, Verdächtigungen und Zweifel. Die Hauptperson – eine gefeierte Bühnenkünstlerin – ist es gewohnt in Rollen zu schlüpfen und mir als Leser erscheint es als ob sich der zweite Teil auch als Traum entpuppen könnte. Die Entscheidung liegt bei mir, denn „Was wäre wenn ..“ wird seitens der Autorin nicht kommentiert.
Für alle die lesen wollen, wie wenige Begegnungen eine Beziehung in Wanken bringen und eigene Ängste den Blick auf den Partner völlig verändern können. Welche Rolle spiele ich im Leben und wie wirke ich auf mein Gegenüber?