Ein neuer Fall für Ursel Zimmer

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borabora Avatar

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Inhalt:
Frankfurt im Jahr 1522: die Gildemeisterin Ursel Zimmer plant zusammen mit ihrem Geliebten Bernhard ihre anstehende Rente und möchte über ihre Mordermittelungen aus den vergangenen Jahren ein Buch schreiben. Auf der Frankfurter Buchmesse treffen die beiden einen Verleger und träumen schon von der Zukunft, als Ursel plötzlich wieder in einen Fall verwickelt wird. Mehrere junge Frauen werden ermordet und wie die Schmerzensmutter dargestellt. Der Verdacht fällt schnell auf das Lager der Marienverehrer, die die Konkurrenz des neues Glaubens der Lutheraner fürchten. Als die Lieblingsnichte von Ursels Geliebten ebenfalls ermordet wird, schaltet Ursel sich ein und ermittelt auf eigene Faust.

Meine Meinung:
Ich habe die Vorgängerbücher gelesen und obwohl das auf keinen Fall notwendig ist, um die Geschichte zu verstehen, fühlt es sich an, wie nach Hause kommen: dieselben Charaktere und Schauplätze wie in den letzten Büchern sorgen dafür, dass man sofort in der Geschichte drin ist. Die Charaktere bleiben ein bisschen oberflächlich, was mich zwar nicht gestört hat, für neue Leser, die keine Vorgängerbücher gelesen haben, mag es ein wenig Distanz schaffen.
Der Detektivgeschichte selbst fehlt es ein wenig an Spannung. Es wird zwar versucht, den Leser auf einen falsche Fährte zu locken, der Versuch ist jedoch recht deutlich und man kann schnell erahnen, wer der wirkliche Täter ist. Für eingefleischte Kriminalfans ist die Rache der Hurenkönigin daher nicht erste Wahl. Für meinen Geschmack hätte auch der Glaubenskrieg ein wenig mehr zur Geltung kommen dürfen.

Es ist leider nicht das beste Buch der Hurenkönigin, weitere 100 Seiten mit ein paar Täuschungsmanövern um den Täter herum hätten der Geschichte gut getan. Für Leser auf der Suche nach einem Roman mit viel Gefühl, einer Prise Spannung und einer Dosis historischer Ereignisse ist das Buch aber genau richtig.