Der Hochzeitsplan

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wal.li Avatar

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Die Ichiyanagis planen ein Freudenfest. Ihr Sohn will endlich heiraten. Die Einladungen sind geschrieben und alle freuen sich auf das Fest. Doch das Glück wärt nur kurz. In der Hochzeitsnacht ertönen Schreie. Die Eltern stürzen in das Schlafzimmer und müssen entsetzt feststellen, dass das Hochzeitspaar auf seinem Lager niedergestreckt wurde. Offensichtlich wurden beide von einem gemeinen Mörder erstochen. Die Familie Ichiyanagi musste schon manchmal mit Verlusten leben, doch wer soll es auf ein junges Paar abgesehen haben. Etwa der seltsame Fremde, der durch die Gegend schlich? Der private Ermittler Kosuke Kindaichi steht vor einem Rätsel.

Mit Kosuke Kindaichi betritt ein bisher hier nicht bekannter Ermittler die Bühne. Er ist ein besonnener Privatdetektiv, dem kein Rätsel zu schwierig ist. Hier bekommt er es mit einem Mord in einem geschlossenen Raum zu tun, der eigentlich unmöglich ist. Und doch ist ein junges Paar tot und die Umstände sind zunächst mal nicht zu erklären. Die Familie Ichiyanagi leidet sehr unter dem grausamen und frühzeitig Tod ihres Sohnes und der Schwiegertochter. Ein Teil ihrer Zukunft wurde einfach ausgelöscht. Immer wieder durchleben sie die Todesnacht, die eigentlich eine Hochzeitsnacht hätte werden sollen und sie erinnern sich an den Klang der Koto.

Der Autor, der seinen Ermittler Kosuke Kindaichi 77 Fälle beschert hat, lebte von 1902 bis 1981. Der vorliegende erste Band spielt im Jahr 1937. Selbst ein Liebhaber von klassischen Detektivgeschichten ist es Saishi Yokomizo gelungen einen gewieften Ermittler zu erschaffen, Mit seiner ruhigen Art überzeugt Kindaichi. Aus heutiger Sicht gelesen entwickelt sich dieser Kriminalroman eher langsam. In der schnelllebigen Zeit heute ist dies durchaus ein Plus. Man kann sich der Lektüre hingeben und in eine andere Zeit, eine andere Kultur eintauchen. Durch die anschaulichen Beschreibungen vermag man sich zumindest vage vorzustellen, wie es in einer Japanischen Familie zugegangen sein kann.

Das Hörbuch wird dem Setting sehr angemessen vorgetragen von Denis Moschitto, dessen Betonung der japanischen Namen und Ausdrücke einiges an Sachkunde vermuten lässt. Ein wenig vermisst man beim Hörbuch eine Möglichkeit, die Schreibweise der Namen zu erfahren und auch ein Glossar könnte noch zur weiteren Erklärung beitragen.

Das Cover ist zwar schlicht aber genau auf die Handlung zugeschnitten. Durch die kräftige rote Farbe braucht man es nur einmal zu sehen, um es sich zu merken. Zum Glück hält der Roman den Erwartungen, die das Cover weckt, stand und bietet spannende Unterhaltung.