Der japanische Krimi-König endlich in Übersetzung

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hannahreads Avatar

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Wenn jemand als das japanische Gegenstück zu Agatha Christie angepriesen wird, gibt es zwei mögliche Ausgänge:
Die Königin des Thrillers schreibt dich entweder in Grund und Boden.
Oder du triffst sie auf Augenhöhe, zeigst dein Können und brillierst mit einem fantastischen Krimi.
Letzteres ist hier der Fall bei Die rätselhaften Honjin Morde von Seishi Yokomizo.

Ein handwerklich mehr als solider locked-room Fall, trifft die japanische Kultur der 1930er Jahre und einen zerzausten, aber genialen Ermittler. Ich habe den Auftakt Fall von Kosuke Kindaichi verschlungen. Nachdem ich die erste Seite aufgeschlagen hatte, konnte ich mich nicht mehr aufhalten und las, las, las. Zum Glück in dem Wissen, dass es noch mehr als genug Bände gibt, die nur darauf warten übersetzt zu werden.

Perfekt für den Herbst habe ich mich mit diesem Buch eingekuschelt. Zwar nicht physisch, da es dafür noch viel zu heiß ist, aber mental. Ich befürchte ich habe meine neu Krimi-Leidenschaft gefunden und eine Serie, die ich Buch für Buch verschlingen, sammeln und empfehlen werde.
Man muss natürlich bereit sein für diesen Krimi Stil, den man im Westen von Doyle und Christie kennt, der für uns zeitweise etwas altmodisch und distanziert wirkt. Für mich aber wunderbar funktioniert hat. Ich bin einfach hin und weg, was soll ich sagen. Nach den Enttäuschungen meines bisherigen Krimi- und Mystery-Jahres bin ich hier endlich angekommen.