Der Klang der Koto

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yellowdog Avatar

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Der Klang der Koto

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Büchern aus dem asiatischen Raum. Der 1902 geborenen Japaner Seishi Yokomizo, von dem ich vorher noch nicht gehört hatte, gehört aber eher zu den Klassikern der Kriminalliteratur. Die Handlung spielt sich 1937 ab.
Das Cover ist zwar bluttriefend, aber ansonsten ist das Buch eher Cozy.
Die bewährte Usrula Gräfe hat die Übersetzung übernommen.

Schon die Erzählweise ist klassisch und absolut prägend. Ein Kriminalautor erzählt den Fall der rätselhaften Honjin-Morde, bei dem ein Brautpaar getötet wurde. Dabei ist der Raum von innen verschlossen und es ist unklar, wie der Mörder herausgekommen sein sollte. Es ist also ein Locked Room Murder Mystery.
Es gefällt mir gut, wie der Erzähler Bezug auf internationale Kriminalliteratur nimmt.
Die teilweise detaillierten Beschreibungen sind überhaupt gut, zum Beispiel die lange Episode der Hochzeit und die der Ermittlung.

Der Privatdetektiv Kosuke Kindaichi kommt erst relativ spät ins Spiel, so in der Mitte des Buches. Er bringt noch einmal Leben in das Buch.

Für mich waren die japanischen Begriffe und Motive interessanter als der eigentliche Mordfall, der mich im letzten Romandrittel wirklich nicht mehr fesseln konnte.