Fall eins für Kosuke Kindaichi

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nathi_taiwan Avatar

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Nachdem die Werke von Seishi Yokomizo in Japan schon seit Jahrzehnten als Klassiker der Kriminalliteratur gelten, erfolgte nun endlich (!) die Übersetzung ins Deutsche. Der Roman ist mit seinen circa 200 Seiten von der Länge her vergleichbar mit den Romanen von Agatha Christie und Co.

Das Cover finde ich sehr gelungen. Mit den für Japan typischen Farbtönen rot und weiß und zwei Symbolen (Sonne und Schwert) wird man direkt nach Japan katapultiert. Die dezenten Blutspritzer im Schnee geben sofort Aufschluss über das Genre: ein Kriminalroman. Der Autor Yokomizo wählte für den Auftaktroman seiner Reihe um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi einen klassischen Kunstgriff in diesem Genre, das "locked room murder mystery" - der Mord eines Ehepaars in einem von innen verschlossenen Zimmer. Der Mord gibt verschiedene Rätsel auf, und der Autor vermag es geschickt falsche Fährten zu legen. Das Mitraten und -rätseln war sehr spannend, insbesondere weil der Fall so ungewöhnlich konstruiert war. Ich hätte gerne mehr über den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi erfahren, jedoch vermute ich, dass man ihn in den Folgebänden besser kennenlernen wird.

Alles in allem ein toller Auftaktband einer Reihe, die ich definitiv weiterverfolgen werde. Abschließend möchte ich noch den Hörbuchsprecher Denis Moschitto lobend hervorheben, dessen ruhige Stimme wunderbar zur winterlichen Stimmung passte und der die japanischen Namen und Begriffe sehr gut ausgesprochen hat!