Gelungener Spannungsaufbau

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anneke Avatar

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Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von Krimis, aber das Cover und der Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht und vielleicht sollte ich meine Einstellung dem Genre gegenüber ändern.

Das Buch spielt im Jahr 1937. Ein Brautpaar wird in der Nacht ihrer Hochzeit ermordet aufgefunden. Die Türen und Fenster waren von innen verriegelt, der Schnee um das Haus herum unberührt. Eine klassische „Locked Room Murder Mystery“, eine Situation, die ich immer faszinierend finde. Ich habe großen Respekt für Autoren, die dafür zufriedenstellende Auflösungen präsentieren und Seishi Yokomizo ist dies gelungen, auch wenn ich zugegebenermaßen die Erklärung vielleicht nicht hundertprozentig verstanden habe.

Kosuke Kindaichi ist ein interessanter Charakter. Auf den ersten Blick ist er kein typischer Privatdetektiv, aber indem er auf seine Logik vertraut, schafft er es, diesen kniffligen Fall zu lösen. Die Erzählweise hat mir auch sehr gut gefallen. Der Autor versteht es, Spannung geschickt aufzubauen. Der Ich-Erzähler schildert die Begebenheiten von Anfang bis Ende, sodass man mitraten und mitfiebern kann (auch wenn ich von selbst nicht auf den Mörder gekommen wäre). In jedem Kapitel werden neue Hinweise und Details geliefert und eigentlich ist jeder verdächtig, da die Ichiyanagis nicht unbedingt beliebt sind in der Gegend und es auch innerhalb der Familie zu vielen Streitigkeiten gekommen ist.
Insgesamt sind die „Honjin-Morde“ ein Muss für jeden Krimi-Liebhaber!