Japanischer Krimi-Klassiker

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Die rätselhaften Honjin-Morde von Seishi Yokomizo, aus dem Japanischen von Ursula Gräfe, ist ein Japanischer Klassiker der Kriminalliteratur und erschien das erste Mal 1946.

Wir befinden uns im ländlichen Japan der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Der Protagonist und Erzähler wurde während des zweiten Weltkrieges aufs Land evakuiert, wo ihm von den ungeklärten Morden auf dem Anwesen der Familie Ichiyanagi im Jahr 1937 berichtet wird: In der Hochzeitsnacht wurden der älteste Sohn der Familie und seine Frau ermordet aufgefunden – doch das Schlafzimmer war von innen verschlossen. Die Suche nach dem Mörder beginnt.

Die rätselhaften Honjin-Morde lehnt sich an die klassischen Crime Romane der Nachkriegszeit an und auch unser Ermittler Kosuke Kindaichi hat mich stark an z.B. einen Hercule Poirot erinnert. Beide besitzen dieselbe Arroganz und sind doch auf ihre Art liebenswert.

Auch die Übersetzung hat im gewählten Sprachstil dazu beigetragen, dass ich das Gefühl hatte einen Klassiker zu lesen. Schon im ersten Kapitel begegnen dem Leser Worte wie „kolportiert“ oder „bemüßigt“.

Seishi Yokomizo erfindet das Rad ganz sicher nicht neu, hat aber einen soliden Krimi geschrieben, der dem Leser Abwechslung im Vergleich zum klassischen englischen oder amerikanischen Setting der Old School Krimis bietet.

Fazit: Leseempfehlung für Agatha Christie Fans, die gerne mal nach Japan reisen wollen.