Spannendes Murder-Mystery aus Japan

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buecherundschokolade Avatar

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Seishi Yokomizo, der Autor von Die rätselhaften Honjin-Morde, ist oft mit seiner westlichen Zeitgenossin Agatha Christie verglichen worden. Das könnte einerseits an seiner enormen Produktivität liegen - allein die Reihe um den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi umfasst 77 Bände - andererseits an seinem Kultstatus in Japan, wo er als der bedeutendste Krimiautor überhaupt gilt.

Das vorliegende Buch ist der erste Fall um Kosuke Kindaichi und weiß als spannendes Locked-Room-Murder-Mystery zu überzeugen.

1937: Ein japanisches Dorf in Angst. In der Hochzeitsnacht kommen der Sohn der berühmtesten Familie des Ortes und seine Braut bestialisch durch ein Schwert zu Tode. Dieses steckt jedoch im Schnee vor dem von innen hermetisch verriegelten Haus. Kurz vorher war im Ort ein unheimlicher, maskierter Fremder aufgefallen, der nach der Familie des Bräutigams gefragt hatte, ist er der Täter?

Es entwickelt sich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel und Kindaichi muss seine kleinen grauen Zellen ganz schön anstrengen.

Das Buch ist gut geschrieben (und übersetzt) und überzeugt mit einer dichten Atmosphäre. Auch das Setting in einer traditionellen japanischen Kleinstadt in den 1930ern ist sehr gelungen, irgendwo gefangen zwischen Edo-Zeit und Moderne.

Ich freue mich auf weitere Bände der Serie, der Ermittler ist sehr gelungen und mitnichten ein Abklatsch westlicher Detektivfiguren (Sherlock, Poirot), sondern ein ganz eigenes, überzeugendes Kaliber.

Daher ist das Buch für alle Krimi-Fans, die eher Richtung ruhig erzählter Krimis tendieren (Christie, Simenon) eine klare und lesenswerte Empfehlung und wir freuen uns
schon auf weitere Bände.