Die Erde am Ende des 22. Jahrhunderts

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obilot Avatar

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Ende des 22. Jahrhunderts hat die Menschheit den Zenit ihrer Zerstörungskraft gegenüber der Erde schon lange überschritten. Das Klima geriet außer Kontrolle, die Ressourcen sind weitestgehend aufgebraucht, das Artensterben nahm seinen Lauf und die Vermüllung der Umwelt tat den Rest. Angesichts dieser Katastrophe, von Menschen gemacht, jedoch nicht von ihnen kontrollierbar, überlies man die Lösung des Problems einer KI. Diese handelte radikal, aber effektiv. Die Bevölkerung wurde stark reduziert und per Geburtenkontrolle konstant gehalten. Ihnen werden eingegrenzte Besiedlungsgebiete vorgeschrieben, Ressourcen werden streng zuggeteilt, privater Besitz ist verboten. Die verbliebene Menschheit widmet nun ihr ganzes Dasein der Wiederherstellung des ehemaligen Zustands der Erde. Eine totale Überwachung dieser Maßnahmen findet durch die KI statt.

Der Autor beschert uns einen beklemmenden Blick in die Zukunft. Leben ist möglich, aber um welchen Preis. Totale Überwachung zu unserem eigenen Wohl, anscheinend können die Menschen ihren Planeten anders nicht ausreichend vor ihnen selbst schützen. Doch immerhin gibt es ja auch nach dem Kollaps der Erde noch Hoffnung auf ein Leben wie es früher einmal war.

Insgesamt ein gut recherchierter Roman der sich mit den aktuellen Umweltproblematiken eingehend auseinandersetzt und diese fortdenkt. Interessante Blicke werden eröffnet. Sprachlich hätte man den Roman allerdings noch etwas schöner gestalten können. Die unterschiedlichen Charaktere bleiben dem Leser eher unnahbar. Während die Handlung teilweise sehr schnell voranschreitet, bleibt das Innenleben der Personen dagegen etwas auf der Strecke. Insgesamt ein auf thematischer Ebene überaus überzeugender Roman, der jedoch auf sprachlicher Ebene noch etwas Potenzial hat.