Verstörendes Utopia

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lili_an Avatar

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'Du bist es verdammt noch mal der nächsten Generation schuldig, also reiß dich zusammen, bevor du mit deiner Moral alles zerstörst!'

Alles beginnt in einem postapokalyptischen Utopia: Die Menschheit scheint endlich ihre Habsucht und Feindseligkeit überwunden zu haben. Alles dreht sich darum, die Schäden, die der Erde und dem Klima in der Vergangenheit zugefügt wurden, wieder auszugleichen. Und das alles unter der Leitung einer praktisch allwissenden, hochkomplexen künstlichen Intelligenz. Alles scheint perrfekt, alles scheint möglich.
Doch schnell wird deutlich, dass dieses System nicht so fehlerfrei ist, wie es aussieht. Durch die KI wird es zwar möglich, den Frieden zu wahren und enorme wissenschaftliche Fortschritte zu machen... Doch zu welchem Preis? Jegliche Gefühle, jegliche Menschlichkeit geht verloren und alle vertrauen blind den Urteilen von Askit.
Als die künstliche Intelligenz scheinbar die Kontrolle über sich selbst verliert, gerät die Welt aus den Fugen und alles wird umgekrempelt. Die bisher vielversprechendste Nachwuchsforscherin aus Paradise, Eve, wird aus ihrem perfekten Leben verstoßen und Mitten in das Chaos und den Überlebenskampf der Verstoßenen katapultiert. Ein Wettlauf um das eigene Überleben beginnt, bei dem schnell klar wird, dass es eigentlich um das Überleben der gesamten Menschheit geht.

Eine Geschichte, die einem klar den Spiegel vorhält, wie die Welt aussehen könnte, wenn die Menschheit ihr Verhalten der Umwelt und sich selbst gegenüber nicht ändert. Eine kritische Beleuchtung, wieweit menschliche Entscheidungen an Roboter und künstliche Intelligenzen übertragen werden können und sollten - beziehungsweise inwieweit der Mensch als Instanz wichtig ist.
Ist es richtig die menschliche Moral für ein besseres Übermorgen zu verraten? Steht die Ethik dem menschlichen Überleben im Weg? Und was ist nötig, um den menschlichen Egoismus so weit einzugrenzen, dass die Umwelt bestehen kann? Ist es vertretbar den Großteil der Menschheit zu zerstören um mit einigen wenigen eine Zukunft aufzubauen? Und nach welchen Kriterien werden Menschen beurteilt?
Dieser Roman lässt einen nachdenklich zurück. Man beginnt nachdrücklich über sich selbst, die Zukunft und die Entwicklung der Erde nachzudenken.

Die Welt, die Thore D. Hansen beschreibt, ist so andersartig und doch so vertraut. Man folgt den Charakteren ganz natürlich in eine Zukunft, die sich mit den gegenwärtigen Entwicklungen so tatsächlich entwickeln könnte.
Eves Zerrissenheit zwischen Gefühlen, Moral und Logik stellt wohl den wichtigsten Konflikt überhaupt dar.