Nicht so spannend wie erwartet

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nina2401 Avatar

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Ich mag England, oh ja ich liebe England, ich mag Familiengeschichten und das Besondere an dieser Geschichte war für mich die Reise, auf die Amy Snow von ihrer besten Freundin Aurelia geschickt wurde. Ich war so neugierig auf das Geheimnis ihrer Herkunft und ich wollte nichts lieber, als mit ihr auf diese Reise zu gehen.

Tracy Rees hat eine wunderbare Sprache gefunden, warmherzig und wunderschön. So richtig zum Eintauchen und wohl fühlen, aber auch um mit zu fühlen. Besonders am Anfang hatte ich mehr als einmal Gänsehaut, weil ich Amys Geschichte so traurig fand und mich so sehr über die „bessere Gesellschaft“ geärgert habe. Da steckte sehr viel Dramatik drin.

Anfangs erzählt Tracy Rees abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit, aber das ändert sich im zweiten Teil. Amy findet immer mehr heraus, nicht nur über Aurelia sondern auch über sich selbst. Ich fand es sehr schön, Amys Veränderung beizuwohnen. Insoweit habe ich bekommen, was ich erwartet habe. Aber die Reise, die Schatzsuche, das hatte mich anfangs so neugierig gemacht und das blieb leider ein wenig auf der Strecke. Tracy Rees erzählt sehr langsam und auch sehr ausschweifend. Dadurch konnte ich mir alles sehr sehr gut vorstellen und hatte oft das Gefühl, Amy über die Schulter zu schauen. Aber ich gestehe, dass es mir ein wenig zu langatmig war. Ab einem bestimmten Punkt schien die Geschichte still zu stehen, einiges wiederholte sich und für mich kam nichts Neues zum Vorschein. Dabei hat das Buch gar nicht so viele Seiten. Ich hatte ab diesem Punkt das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Und aber diesem Punkt fiel es mir immer schwerer, weiter zu lesen. Ich habe es getan, weil ich unbedingt das Geheimnis erkunden wollte. Aber das war dann leider auch keine Überraschung mehr für mich.

Wer schöne Sprache liebt, wird auch dieses Buch lieben, denn Tracy Rees schwelgt geradezu darin. Aber wer auf ein spannendes Geheimnis hofft, der wird wie ich ein wenig enttäuscht sein.