Schnitzeljagd

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waterlilly Avatar

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Nachdem mich „Die Sonnenschwestern“ von Tracy Rees kürzlich sehr begeistert hat, war mir klar, dass ich die anderen Bücher der Autorin so bald wie möglich auch lesen muss.
„Die Reise der Amy Snow“ ist Tracy Rees Debütroman. Im Vergleich zu den Sonnenschwestern merkt man hier deutlich, wie sich der Schreibstil der Autorin im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Hier wirkte es manchmal noch ein wenig holprig und kindlich.
Die Handlung selbst ist an vielen Stellen nicht besonders realistisch. Die Leute sind entweder sehr schlecht oder sehr gut. Es gibt kein dazwischen.

Amy Snow wurde als Säugling im Garten der reichen Familie Vennaway gefunden. Aurelia, die Tochter des Hauses, besteht darauf, sich dem Kind anzunehmen, obwohl ihre Eltern es wegen seiner niederen Herkunft aus tiefster Seele hassen. Leider ist Aurelia kein langes Leben vergönnt. Sie hinterlässt Amy eine stattliche Summe Geld und den Auftrag, kreuz und quer durchs Land zu reisen und verschiedene Leute aufzusuchen. Auf diesem Weg möchte Aurelia Amy in ein Geheimnis einweihen. An jeder Station wird ein weiteres Puzzleteil enthüllt.
Für die 17-jährige, die bisher kaum das Haus verlassen hat, ist dies eine große Herausforderung, doch überall begegnet sie Menschen voller Freundlichkeit. Plötzlich hat sie mehr Freunde als sie je zu träumen wagte.

Bereits mit ihrem ersten Roman wusste Tracy Rees, wie man Leser fesselt. Von Anfang an war ich mitten im Geschehen und wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht. Der Erzählstil ist sehr bildhaft. Die Geschichte spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und ich mochte, wie authentisch die Autorin die damalige Ausdrucks- und Denkweise wiedergegeben hat.

Das Buch umfasst knapp 500 Seiten aber 100 Seiten weniger hätten dem Roman gut getan. An manchen Stellen war „Die Reise der Amy Snow“ doch recht langatmig. Endlos scheint die Protagonistin mit sich und Aurelias Aufgabenstellungen zu hadern um dann doch zu tun, was von ihr verlangt wird. Amys Verhalten kam mir teilweise ein wenig lächerlich vor, aber dann fiel mir wieder ein, dass sie erst 17 Jahre alt ist.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich dieses Buch gerne gelesen habe, es jedoch meine hohen Erwartungen, die ich aufgrund der Sonnenschwestern hatte, nicht erfüllen konnte.