50 Jahre Liebe, 50 Jahre Leid

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Zum Inhalt: "Die Rosen von Montevideo" beschreibt das Leben der Frauen der Familie Gothmann in Uruguay und Frankfurt. Ausgewandert aus Spanien pflanzt die Mutter der ersten Hauptperson Rosa in Montevideo einen Rosenstock, der nicht angeht. Ihre Urenkelinnen sind 70 Jahre später erfolgreicher in diesem Tun.
Zum Cover: Das exotische Äußere verführt zum Schwelgen in fremden Welten, der zudem schützende Karton macht den Roman zur perfekten (weil nicht so leicht knautschenden) Urlaubslektüre.
Mein Eindruck: Farbenfroh und mit viel Einfühlungsvermögen in die unterschiedlichen Kulturen von Mitteleuropäern und Südamerikanern schildert Carla Frederico unterschiedliche Schauplätze und Befindlichkeiten ihrer Protagonisten. Die Hauptfiguren werden dabei durchaus differenziert dargestellt, die Nebenfiguren sind jedoch meistens zu schwarz gemalt. Durch diese Bösartigkeit wurde zwar die Geschichte vorangetrieben, ich hätte mir jedoch bei diesen Personen etwas mehr positive Fantasie seitens der Autorin gewünscht. Dennoch: Spannung und Erzählkunst halten die Leserin (ich kann mir bei dieser Art der Geschichte männliche Lesende nur schwer vorstellen) über die volle Distanz der 744 Seiten bei der Stange. Das Ende bietet zwar keinen kompletten Abschluss aber einen versöhnlichen Ausblick auf möglicherweise folgende Bücher.
Fazit: Ein opulenter Bogen über 50 Jahre Frauenschicksale im südamerikanischen und deutschen Umfeld.
4 Sterne