Die Dornen der Rosen...

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wolfhound1 Avatar

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Montevideo, Uruguay, 1843: Die junge Rosa soll gegen ihren Willen mit einem älteren Mann verheiratet werden. Um dieser Heirat zu entkommen, flüchtet sie aus ihrem Elternhaus und lernt den jungen Bankierssohn Albert Gothmann kenn und verliebt sich in ihn. Mit Hilfe ihres Bruders, der neue Möglichkeiten in der Verbindung sieht, erhält Rosa die Erlaubnis, Albert zu heiraten und mit ihm nach Frankfurt zu reisen. Hier findet sich Rosa nur schwer in die Gesellschaft ein, geht aber in der Mutterrolle auf, zunächst jedenfalls…

Die Rosen von Montevideo ist ein Schmöker über die Frauen der Familien de la Vegas/Gothmann und erstreckt sich über 3 Generationen. Carla Federico versteht es, Landschaften so zu zeichnen, dass man sie bildlich vor sich sieht. Aber leider macht dies allein kein gutes Buch aus. Auch von der erhofften Exotik war nicht wirklich viel vorhanden, ein bisschen Dschungel mit Vögeln und Jaguar, etwas Viehzucht und Granatapfel und das wars im Wesentlichen auch schon. Auch wenn Montevideo sich in der Stadtentwicklung an europäischen Städten wie Paris orientierte, hätte trotzdem mehr Exotik vorhanden sein können/müssen.
Ich hatte mich sehr gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Leider wurde die Freude während des Lesens immer weniger. Die Frauen waren mir allesamt doch recht launisch, sehr Ich-bezogen und doch recht unterwürfig, wollten ihren Willen (für die Liebe?!) durchsetzen und wenn es nicht klappte, haben sie sich in ihr Schicksal gefügt und haben gar nicht weiter versucht, etwas an ihrer verfahrenen und aussichtslosen Lage zu ändern. Für mich war dieses Verhalten doch sehr enttäuschend, ich hatte eigentlich erwartet, dass die Damen für ihre Liebe kämpfen und sich nicht ihrem Schicksal ergeben.
Aber natürlich fügt sich zum Schluss alles zum Guten und man blickt in eine hoffnungsvolle Zukunft.
Leider hat mich das Buch nicht wirklich gefesselt, im Mittelteil hat es sich für mich sehr gezogen (die Entführung Valerias) und ich war sogar kurz gewillt, das Buch zu unterbrechen und an einem späteren Zeitpunkt weiter zu lesen. Da es alles in allem eine umfangreiche Familiengeschichte mit kleinen und gut recherchierten Ausflügen in die Geschichte Uruguays und Deutschland war, gebe ich tolle drei Sternchen.