Die Rosen von Montevideo

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gelinde Avatar

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Die Rosen von Montevideo ein historischer Roman von Carla Federico (alias Julia Kröhn).

Das Buch ist sehr schön gestaltet, der Umschlag kann sowohl vorne wie hinten ausgeklappt werden. Das Cover gefällt mir mit den in Orange gehaltenen Tönen und dem Dschungel, dem Schiff und dem exotischen Tukan sehr gut und weckt meine Sehnsucht nach fernen Ländern.

Vorab ein sehr schönes Zitat, das im Buch sowie auch auf dem rückwärtigen Klappumschlag steht:
> Wir alle sind ein wenig wie Rosen, wir können wunderbar blühen und duften, aber wir haben auch unsere Stacheln. <

Zum Inhalt:
Die Geschichte ist in 3 Teile aufgeteilt.

1. Buch 1847-1851 (Rosa : die Exotin)
Hier geht es hauptsächlich um Rosa und Albert.
Rosa soll gegen ihren Willen verheiratet werden. Sie flüchtet aus ihrem Elternhaus in Montevideo, dabei wird sie gefangen genommen.
Durch einen Zufall kommt der Sohn eines Deutschen Bankiers, Albert, vorbei und verhilft ihr zur Flucht. Es entwickelt sich eine kurze Romanze.
Dann geht alles sehr schnell und als seine Frau kommt Rosa nach Deutschland.
Von den wenigen Verwandten wird sie nicht gerade freundlich aufgenommen, und weil Alberts Vater gestorben ist, und er sich um die Bank kümmern muss steht Rosa plötzlich alleine in einem fremden Land.
Als sie nach schweren Depressionen durch den Musiklehrer Fabien wieder Freude am Leben findet, wird ihr durch Missgunst ein Verhältnis zu diesem angedichtet und es kommt zu einer Katastrophe die eine unüberbrückbare Kluft zwischen sie und Albert reißt.

2. Buch 1866-1870 (Valeria + Claire)
In diesem Teil kommt jetzt die nächste Generation. Valeria die Tochter von Rosa und Claire die Tochter von ihrer Schwägerin. Die beiden wachsen fast wie Schwestern auf und stehen sich auch so nahe.
Doch sind sie sehr unterschiedlich. Claire reist mit dem Schiff mit ihrem Vater nach Montevideo, Valeria schleicht sich, fürs erste, als blinder Passagier aufs Schiff und kommt so auch nach Montevideo.
Hier wiederholt sich für Valeria in gewisser Weise das Schicksal, sie wird gefangen genommen und entführt. Dabei muss sie unglaubliches ertragen, aber sie lernt auch Valentin kennen. – Kann aus den Beiden etwas werden?
Claire will verzweifelt auch an der Suche teilnehmen und trifft so auf Luis, einen sehr pflichtbewussten Polizisten. Auch hier entwickelt sich eine schwierige Liebesgeschichte.
Dieser Teil ist sehr dramatisch.

3. Buch 1888-1889 ( Carlota + Tabitha)
Nun ist wieder eine Zeitspanne übersprungen und die nächste Generation ist am Zug.
Es gibt wieder einige Parallelen zu den Eltern bzw. Großeltern.
Einige Erklärungen zu vergangenen Zeiten und Handlungen und am Schluss ein phänomenaler „Showdown“ bei dem ich dachte: das ist ja fast zu viel.


Meine Meinung:
Die Story des Buches ist genau mein „ Beuteschema „.
Familiensagas in fernen Ländern. Starke Frauen, in die ich mich hineinversetzten und mit denen ich fühlen und leiden kann.
Montevideo, ist eine aufstrebende sehr exotische Stadt, auch das Land Uruguay mit seiner Tier und Pflanzenwelt, die Weite der Pampa, sowie Paraguay mit dem herrlich beschriebenen Dschungel und dazu Europa (Hamburg und Frankfurt) als Gegenkontrast ist sehr gut gewählt.

Leider ist bei mir der Funke beim Lesen nicht übergesprungen.
Es war für mich als ob ich mir einen Film anschaue, oder mir eine Geschichte erzählt würde. Ich war nicht mittendrin, ich habe nicht mit den Personen mitgefiebert, mitgelitten, oder mitgehofft.
Die Situationen waren mir teilweise zu sehr konstruiert und unglaubwürdig.
Es gab zu viele Parallelen und Wiederholungen.
Vor allem die komplizierten, und für mich kalten, Mutter-Kind Beziehungen haben mich vor den Kopf gestoßen.
Und der Schluss war dann (für mich) zu überfrachtet, da konnte ich es dann nicht mehr genießen.

Ich würde dem Buch 3,5 Sterne geben, da aber nur volle zählen finde ich im Vergleich zu meinen sonstigen 4 Sterne Büchern, reicht es dann hier nur für
3 Sterne.