Die Rosen von Montevideo

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carmenm Avatar

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Die Familiensaga von Carla Federico handelt von der Kaufmannsfamilie de la Vegas aus Montevideo und der Frankfurter Bankiersfamilie Gothmann. Durch Heirat und geschäftliche Beziehungen verbunden, spielt sich das Leben abwechselnd in Deutschland und in Uruguay ab. Drei Generationen werden in drei Büchern beschrieben. Beginnend mit Rosa, der Exotin die vor einer ungewollten Ehe in die Arme des etwas steifen Bankierssohnes Albert flüchtet. Ihre anfängliche Liebe kühlt schnell ab und sie führen eine eher unglückliche Ehe. Das zweite Buch beschreibt die Generation um Valeria, ihrer Tochter und deren Cousine Claire. Auch diese beiden finden nicht die Erfüllung in ihrem Leben und ihren Beziehungen, die sie sich erträumt haben. Nicht nur durch den Krieg, der in Uruguay und dem Nachbarland Paraguay tobt, durchleben sie eine sehr dramatische Zeit. Die Töchter von Valeria, Carlota und Tabitha sind die Hauptfiguren des dritten Buches. Hier werden alle Familienmitglieder der verschiedenen Generationen, sofern sie noch leben, noch einmal zusammengeführt und die Ereignisse zu einem dramatischen Wendepunkt gebracht. Ein Roman, der vollgepackt ist mit allen Facetten von Gefühlen. Dicht nebeneinander liegen Glück und Unglück, Reichtum und Armut. Manches Schicksal wäre erträglicher, wenn nicht Stolz, Starrsinnigkeit und unterdrückte Gefühle dies verhindern würden. So entstehen Missverständnisse, die erst am Ende aus dem Weg geräumt werden können. Wir haben hier drei Generationen wirklich starker Frauen, die viel erleiden müssen und die sich alle zu Männern hingezogen fühlen, die standesmäßig nicht in die Familie passen. Jedoch in manche ihrer Verhaltensmuster kann ich mich nicht hineinversetzten, besonders wenn es um die Mutter-Kind Beziehungen geht. Sehr schön sind die Beschreibungen der verschiedenen Schauplätze dargestellt, besonders der Landschaft und der Tierwelt von Uruguay und Paraguay. Das Buch hat mir gut gefallen, und auch wenn der letzte Teil nicht sehr realistisch ist, und etwas überzogen wirkt, bin ich mit dem Ende zufrieden. Ein unterhaltsames Lesevergnügen, das ich gerne weiterempfehle.