Die Rosen von Montevideo: Generationenroman in Uruguay und Deutschland

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Mit ‚Die Rosen von Montevideo‘ hat Carla Federico alias Julia Kröhn einen stolzen Wälzer von fast 800 Seiten geschaffen. Das Buch selbst hat in der Taschenbuch- oder broschierten Ausgabe einen interessanten und ungewöhnlichen Einband mit Innenumschlägen, das es per se schon einmal zu einem Hingucker macht. Was mir nicht gefällt ist die Namensgebung der Autorin, die den Leser glauben lässt, hier hat wirklich eine Südamerikanerin geschrieben bzw. zumindest eine Spanierin.
‚Die Rosen von Montevideo‘ ist ein Buch über Heimat und Sehnsüchte, über Liebe und Entscheidungen. Es ist das Jahr 1847 in Uruguay. Rein zufällig trifft Rosa, die einen alten Mann heiraten soll und deshalb lieber von Zuhause ausbüchst, was sie in große Schwierigkeiten bringt, den Frankfurter Industriellen Albert Gothmann. Während Rosa mit nach Deutschland geht, geht ihre Tochter Valeria zurück nach Montevideo, deren Töchter Carlota und Tabitha leben jeweils eine in Deutschland, eine in Uruguay.
Soweit, so gut. Die Geschichte selbst hat einfach nicht so viel zu bieten. Die Sprache ist relativ einfach gehalten, der Roman lässt sich aber gut lesen. Mein Highlight an diesem Buch war nicht die Geschichte selbst, sondern der politische und historische Hintergrund um Südamerika, der wirklich gut erarbeitet wurde. Man erfährt viel, und ohne es nachgeprüft zu haben, denke ich, die Autorin hat hier gute Arbeit geleistet. Das Land Uruguay interessiert mich selbst einfach sehr, ich wäre sogar selbst von Argentinien beinahe einmal hingefahren.
Die Handlungsstränge der einzelnen Generationen ähneln sich meiner Meinung nach ein wenig; man hat manchmal das Gefühl, etwas schon zu kennen. An anderen Stellen hat man das Gefühl, etwas Spannendes wurde ausgelassen. Trotzdem überzeugen die Figuren an sich schon und vor allem Rosa ist ein großer Sympathieträger für mich aufgrund ihrer aufmüpfigen Art. Ich habe das Buch gern gelesen, hatte aber doch das Gefühl, mir fehlt noch etwas dabei. Ich würde dem Buch gern 3,5 Sterne geben, muss mich aber entscheiden und gebe ihm hier nur 3 Sterne, kann es aber dennoch aufgrund seiner Hintergrundinformationen weiter empfehlen.