Liebe ist keine einfache Angelegenheit

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gabriele 60 Avatar

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Die warmen Farben des Covers luden mich sofort zu dieser Sommerlektüre ein. Draußen war es nass und ungemütlich, während auf dem Cover ein Tukan eine exotische Blüte begutachtet und ein Schiff im Sonnenuntergang vor rotleuchtenden Palmen vor Anker liegt. Sommerfeeling pur eben.

Das südamerikanische Montevideo ist tatsächlich von der Sonne verwöhnt. Was das bedeutet, kann die Uruquayerin Rosa erst verstehen, als sie nach mehrwöchiger Schifffahrt im deutschen Frankfurt eine neue Heimat finden soll. Nicht nur das Wetter ist hier kalt und ungemütlich, auch die Menschen sind so - zumindest die Mitglieder ihrer neuen Familie. Ihnen sind Geld und Ansehen wichtiger als Herzensbildung.

So verkümmert Rosas Lebensfreude. Nicht einmal die kleine Tochter Valeria kann sie aufmuntern. Zum Glück hat die in ihrer Cousine Claire eine wahre Freundin. Gemeinsam besuchen sie ein Internat, bis Claire nach dem Tod ihrer Mutter zum Vater nach Hamburg übersiedelt. Nun schleicht sich auch Valeria davon und reist mit Onkel und Cousine nach Montevideo, den Geburtsort ihrer Mutter. Vor lauter Unternehmungslust gerät sie in die Fänge von Entführern. Auf einem langen, mühsamen Ritt bis nach Paraquay, findet sie in einem der Männer einen Fluchthelfer und Freund.

Viele Irrungen und Wirrungen bringen die Cousinen zusammen und wieder auseinander. Als Leser können wir glückliche und traurige Episoden miterleben, sowie den Wechsel vom Reichtum in die Armut und umgekehrt.

Die ersten beide Teile dieses dreiteiligen Schmökers haben mich so gefangen genommen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte. Doch leider ließ im dritten Teil die Sogwirkung nach. In diesem wird die Geschichte der nächsten Frauengeneration erzählt. Diese ist jedoch so überfrachtet, dass ich als Leserin atemlos und ungläubig zurück bleibe. Vielleicht wäre es besser gewesen, nach zwei Teilen Schluss zu machen? Denn die tragen das Buch und machen es zu einem wirklich angenehmen Leseerlebnis.