Romantische Familiensaga

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borabora Avatar

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Die Rosen von Montevideo ist eine Familiensaga, die sich größtenteils in Uruguay abspielt und die Geschichte von Rosa, ihrer Tochter Valeria und den Enkelinnen Carlota und Tabitha erzählt.

Kurzinhalt:
Uruguay, 1847: die lebenslustige Rosa de la Vegas soll mit einem älteren Mann verheiratet werden. Da sie dies nicht möchte und ihre Familie taub für ihre Argumente ist, flieht sie von zu Hause. Unterwegs wird sie gefangen genommen, kann aber mit Hilfe des deutschen Albert Gothmann entkommen. Da die de la Vegas am Handel mit Deutschland interessiert sind, stimmt die Familie eine Heirat zwischen Rosa und Albert zu. Die beiden ziehen nach Frankfurt, wo Albert nach dem Tod seines Vaters das Familienunternehmen führt. Rosa wird von Ihrer Schwägerin und Schwiegermutter nicht akzeptiert und vereinsamt, nun da Albert so viel Zeit mit den Geschäften verbringt. Auch die Geburt der Tochter Valeria kann nicht vermeiden, dass beide Eheleute sich weiter entfernen.

Im zweiten Teil reist die mittlerweile erwachsene Valeria mit ihrer Nichte Claire und ihrem Onkel Carl-Theodor – Alberts Bruder – nach Uruguay. Sie wird von einer Bande Paraguayer entführt und verliebt sich in Valentin, den Bruder des Anführers.

Im dritten Teil lernen wir Valerias Töchter Carlota und Tabitha kennen, die beide mit ihrem Schicksal hadern und kurzerhand die Rollen tauschen.

Meine Meinung
Die Rosen von Montevideo ist eine Mehrgenerationengeschichte über Frauen, die sich alle mehr oder weniger unglücklich verlieben. Von den 700 Seiten sind alle Frauen im Grunde 600 Seiten lang unglücklich bis zum großen Happy End. Ich freue mich zwar, dass am Ende alle doch noch das große Glück kennen lernen, die Geschichte an sich ist jedoch wenig realistisch.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sich sehr vieles wiederholt. Rosa wird entführt und beginnt eine Beziehung mit ihrem Retter, ihre Tochter Valeria wird entführt und beginnt auch eine Beziehung mit ihrem Retter. Valeria wird schwanger von einem nicht-standesgemäßen Mann mit dem sie nicht verheiratet ist, ihre Tochter Tabitha genauso. Sicherlich sind das Wendungen, die einer romantischen Geschichte den nötigen Pfiff geben, man fragt sich aber, ob der Autorin die Ideen ausgegangen sind.

Positiv sind die detaillierten Geschichten der vielen Nebendarsteller. Da ist z.B. Claire, Valerias Nichte, die ein großes Opfer bringt, um Valeria zu helfen. Sie verliert Ihre große Liebe und ist über 20 Jahre lang einsam und recht unglücklich. Ein weiterer Nebendarsteller ist Carl-Theodor, Alberts Bruder, der selber unglücklich verheiratet ist und erst in zweiter Ehe das Glück findet.
Auch bekommt man sehr viel Hintergrundwissen um den Triple-Alliance Krieg mitgeliefert. Krieg und Politik sind nicht meine favoriten Themen bei Romanen, sie sind allerdings notwendig, um der Geschichte einen Rahmen zu geben. Das ist hier gut gelungen, die Politik ist auch nicht all zu vordergründig, die Dosis passt.

In der Mitte wird die Geschichte etwas langatmig. Alles in Allem ist der Schreibstil jedoch sehr flott und die Seiten fliegen nur so dahin. Es ist eine schöne Liebesgeschichte für ein regnerisches Wochenende, eine Geschichte fürs Herz, ohne all zu viel Anspruch. Von mir 3 von 5 Sternen.