Mord im Rotlichtviertel

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Der Auftakt zur Trilogie um Heinrich Hansen beginnt recht gemächlich. Der aus der Marine ehrenhaft entlassene Unteroffizier soll fortan bei der Hamburger Kriminalpolizei tätig sein. Robert Brack führt seine Leser mit dieser Figur in die Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts im Vergnügungsviertel Sankt Pauli ein. Er beschreibt das Flair der bunten Leuchtreklamen auf der Reeperbahn, lässt die dunklen Ecken in den Hafenkneipen erahnen und fügt seine Nebenfiguren im Mietshaus von Frau Schmidt hinzu. Der bereits im Prolog verübte Mord an der Tänzerin führt Hansen in die verruchten Gegenden der Hansestadt.

Der Schreibstil ist eingängig genug, um sofort in die Zeit hinein zu finden. Seit der Kaiserzeit hat sich vor allem die Gesellschaft verändert. Auch sprachlich wirken die Dialoge angepasst. Interessant ist, dass der Protagonist selbst sechs Jahre nicht in der Stadt gewesen ist und somit mit neugierigem Blick durch die Kulisse läuft. Insofern ist der Krimi nicht nur für Kiez-Kenner interessant, sondern auch für historisch Interessierte.