Netter Coming-of-Age-Roman

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seitendreherin Avatar

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Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Studentin Rachel und ihres Freundes James, die gemeinsam die Höhen und Tiefen des Erwachsenwerdens durchleben. Rachel ist die Erzählerin und die Handlung wechselt immer wieder zwischen ihrer Studienzeit in der Vergangenheit und der Gegenwart. O'Donoghue verwendet einen flüssigen Schreibstil und verleiht der Geschichte eine gewisse Leichtigkeit, auch wenn ernste Themen angesprochen werden. Besonders gelungen ist die Dynamik zwischen den Charakteren, insbesondere zwischen Rachel, James und dem Literaturprofessor Dr. Fred Byrne. Ein großer Kritikpunkt ist jedoch die klischeehafte Darstellung von James, die deutlich weniger stereotyp hätte sein können. Dennoch hat mir der Humor der Autorin, beispielsweise die Handlung rund um die Lesung, ganz gut gefallen.

Wer sich für politische und gesellschaftliche Themen rund um Irland interessiert, der wird in diesem Roman fündig. O'Donoghue lässt verschiedene sozialkritische Themen in die Handlung einfließen, wie etwa die Finanzkrise von 2010 und deren Auswirkungen auf die Menschen in Irland. Auch die Arbeit von Dr. Byrne über die Hungersnot im 19. Jahrhundert und die Thematik der Abtreibungsgesetze in Irland werden eingehend behandelt. Diese Aspekte waren mir teilweise nicht bewusst und haben mir wirklich neue Denkanstöße gegeben.

Der Roman bietet eine solide Coming-of-Age-Geschichte, die jedoch keine neuen Wege beschreitet. Obwohl ich das Buch unterhaltsam fand, wird es mir wahrscheinlich nicht lange in Erinnerung bleiben, da bei mir der Funke nicht ganz übergesprungen ist.