Eine Geschichte für Millenials

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libby196 Avatar

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Ich habe das Buch gerne gelesen - es war nie wirklich langweilig, hat mich aber auch nie richtig vom Hocker gerissen. Ich habe es im Rahmen einer Leserunde bekommen, ich weiß nicht, ob ich es mir sonst gekauft hatte, dafür klang der Klappentext zu uninteressant.

Rachel als Hauptprotagonistin bietet an vielen Stellen Identifikationspotenzial und es werden einige Themen angesprochen, die zum einen den Zeitgeist widerspiegeln und zum anderen gesellschaftlich einfach wichtig sind (vor allem die Abtreibungsdebatte und Queerness in den frühen 2000/2010ern).

Im Grunde geht es um eine junge Frau Anfang 20 und ihren schwulen besten Freund, die mitten in der Rezession 2010/11 zusammenziehen und sich zwischen verschiedenen Männergeschichten, billigem Alkohol und schlechtbezahlten Jobs irgendwie durchschlagen und erwachsen werden. Ich habe nie ganz verstanden, warum Rachel und James beste Freunde geworden sind - zunächst wirkt es eher wie eine Zweckgemeinschaft, aus der eine Co-Abhängigkeit entsteht, in der beide die jeweils andere Person idealisieren.

(James Geschichte bzw. Perspektive hätte ich eigentlich auch oft interessanter gefunden. Er scheint die Dynamik derganzen Beziehung zu bestimmen und ich hätte gernegewusst, was er sich die ganze Zeit so denkt.)

Was genau "die Sache mit Rachel" ist, kann hier natürlich nicht vorweggenommen werden, "die Sache" zieht sich aber durch das ganze Buch und beeinflusst den Verlauf von Rachels und James Leben.

Am Ende ist es eine nette Art Coming-of-Age-Geschichte, die sich gut lesen lässt, aber nicht unbedingt ein Highlight ist (vielleicht muss man dafür Ire:in oder wenigstens Engländer:in sein).