Hätte mehr Thrill vertragen können.
Inhaltsangabe und die Gestaltung des Covers mit dem Blick in den Abgrund der Schanze haben mich sehr angesprochen und ich erwartete einen spannungsgeladenen Thriller. Ein Mann wird mit einem elektrischen Viehtreiber zu einer Schanze getrieben und am höchsten Punkt mit einem Seil um Hals hinabgestoßen. Doch nach diesem schockierenden Prolog war der Beginn allerdings etwas ruhiger und die Spannungssteigerung ließ etwas auf sich warten. So lernten wir intensiv erstmal die Protagonisten kennen, vor allem Ellen, die nach Jahren wieder an den Ort ihrer Kindheit zurückkehrt. Ein schreckliches Verbrechen zwang Ellen vor vielen Jahren zur Flucht und der grausame Fund reißt die alte Wunde wieder auf. Sicher kein Zufall, denn Ellen hat wohl das stärkste Motiv das Opfer zu töten. Die Story an sich fand ich gut allerdings fehlte es mir an der Umsetzung. Die Darstellung der Protagonisten war zum Teil etwas kühl und die meisten blieben mir ziemlich fremd. Ich hätte mir auch Überschriften bei den Kapiteln gewünscht, denn so hätte ich den besseren Durchblick gehabt. Der Schreibstil war flüssig und das Setting bildlich gut dargestellt. Allerdings zog sich der Plot und somit der Fall in die Länge und erst auf den letzten Seiten kam nochmal so richtig Fahrt auf. Alles in allem ein solider Thriller mit einer guten Idee, der allerdings bei der Umsetzung noch deutlich mehr Spannung und Thrill gebraucht hätte.