Packendes Krimidebüt

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Das Cover von Lars Menz Krimi-Erstling hat mich direkt angesprochen. Die schwarzweiße Winterlandschaft kombiniert mit den Streifen in Signalgrün ist ein wirklicher Hingucker. Dazu kommt dann noch der Farbschnitt in der passenden Farbe, der für mich allerdings nicht unbedingt notwendig wäre. Von der Gestaltung her also auf jeden Fall ein Buch nach dem ich in der Buchhandlung greifen würde, um mir den Klappentext anzuschauen.
Aber auch inhaltlich hat mich das Buch absolut überzeugt, zumal weil es bis zur Seite richtig spannend bleibt.
Die Geschichte ist relativ schnell erzählt: Die junge Ärztin Ellen kehrt nach einer gescheiterten Beziehung in ihren Heimatort zurück, um dort eine Hausarztpraxis zu übernehmen. Schnell wird klar, dass sie nach dem Abitur quasi nach Hamburg geflohen ist, um ein traumatisches Erlebnis zu verdrängen. Sie war der Überzeugung, dies erfolgreich verarbeitet zu haben, doch als gleich nach ihrer Rückkehr zwei bestialische Morde geschehen, wird sie erneut mit ihren Dämonen konfrontiert. Doch es gibt mehrere Personen, die als Täter für die Verbrechen in Frage kommen. Korruption und Betrug kommen zutage und auch Ellen ist sich nicht sicher, welche Rolle sie bei den Vorkommnissen spielt. Obwohl der Krimi mit seinen 300 Seiten zu den eher kürzeren Werken gehört, gelingt es dem Autor, eine komplexe Geschichte zu erzählen. Gekonnt verwebt er die Geschehnisse aus Ellens Vergangenheit mit denen der Gegenwart. Dabei ist einiges nicht so, wie es scheint. Obwohl verhältnismäßig schnell klar wird, was Ellen als Abiturientin widerfahren ist, dennoch kann der Mörder erst auf den letzten Buchseiten entlarvt werden. Für mich hat Lars Menz mit „Die Schanze“ ein gelungenes Krimidebüt gegeben, das sich flüssig lesen lässt und gut unterhält. Ich bin gespannt, welches Thema sein nächstes Buch hat.