Winterliche Rache

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anjulia Avatar

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Nach dem Scheitern ihrer Beziehung kehrt Ellen in ihr Heimatdorf zurück, um dort eine Arztpraxis zu übernehmen. Noch am Abend ihrer Rückkehr wird an der Skisprungschanze eine Leiche gefunden. Ellen kennt den Toten und hat ein schwerwiegendes Motiv.

Die Schanze von Lars Menz ist ein Thriller, der sich angenehm schnell lesen lässt, dem aber mehr Spannung gutgetan hätte. Während der Prolog tatsächlich noch sehr dramatisch ist, flaut danach die Spannungskurve stark ab. Das Verbrechen, das an Ellen begangen wurde und das sie durch Flashbacks wiedererlebt, war zu vorhersehbare. Hier erschließt sich mir nicht, weshalb sie in ihre alte Heimat zurückkehren will. Gute Beziehungen zu Familie und Freunden bestehen jedenfalls nicht. Der Ort selbst wirkt kühl und drist. Die Praxis heruntergekommen. Alle Figuren, insbesondere die aus deren Perspektive wir mehr erfahren, aber auch viele Nebenfiguren wirken sehr problembeladen. Eine unerwartete Wendung stellt sich nicht ein. Die titelgebende und coverziehrende Sprungschanze spielt nur kurz eine Rolle. Trotzdem fand ich das Buch insgesamt nicht schlecht für zwischendurch. Nicht der beworbene Pageturner, aber trotzdem gut und schnell lesbar.