Politisches Kammerspiel

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misspider Avatar

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Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, ist dies kein klassischer Science Fiction Roman. Vielmehr geht es um politische Intrigen, Macht- und Geldgier, Ausbeutung und homophobe Weltanschauungen, die in dieser zukünftigen Welt sehr rückständig wirken und so gar nicht futuristisch. Die Lieblingsfarbe des Autors scheint eukalyptusgrün zu sein, denn sowohl die beschriebene Innenaustattung als auch Kleidung weist immer wieder Akzente in dieser Farbe (die ich zugegebenermaßen auch mag) auf, was mit der Zeit leider etwas wiederholend wirkt. Ansonsten bereitet es diebischen Spaß, manchmal aber auch echte Schockmomente, zu lesen wie sich die politischen Widersacher, aber auch angebliche Verbündete der Koalition, im übertragenen Sinne an die Gurgel und dabei wortwörtlich über Leichen gehen. Allerdings fand ich die Charaktere oft sehr einseitig und wenig differenziert, was manchmal wie eine Karikatur wirkte, dem Unterhaltungswert aber durchaus zuträglich war. Der Cliffhanger am Ende war eine fiese Überraschung, so dass ich jetzt schon mit den Hufen scharre um mich im Herbst auf die Fortsetzung zu stürzen, denn nach all den sich überstürzenden Ereignissen muss ich das endgültige Ende nun wirklich erfahren.
Fazit: Fesselnder Polit-Roman im futuristischen eukalyptusgrünen Gewand.