Die Schmetterlingsinsel

Normalerweise hätte mich dieses Genre eher nicht angesprochen, aber ich fand das Cover so schön, dass ich zumindest mal reinlesen wollte. Und es beginnt auch sehr vielversprechend: Wir befinden uns im Jahr 1945. Der Krieg hat viel Leid gebracht und die schwangere Beatrice hat ihre Mutter und ihren Mann verloren. Was ihr bleibt ist ein Brief, der sie zu Verwandten nach London führt, die sie, zunächst zögerlich, weil Beatrice ihre Identität nicht beweisen kann, bei sich aufnehmen. Die historischen Beschreibungen gefallen mir hier sehr gut und ich hätte mir gewünscht, noch mehr von dieser Zeit zu erfahren. Auch ein Geheimnis wird hier schon angedeutet. Aber stattdessen gibt es einen Zeitsprung in die Gegenwart. Diana Wagenbach, die Enkelin von Beatrice, lebt in Deutschland und hat soeben erfahren, dass ihr Mann sie betrügt. In ihrem Kummer erricht sie ein Anruf aus Englands, dass ihre Tante Emmely nach einem zweiten Schlaganfall im Sterben liegt. Diana fliegt sofort zu ihr und Emmely bittet sie, als letzte verbliebene der Familie, das Familiengeheimnis zu lüften.
Zunächst war ich nach dem Zeitsprung etwas enttäuscht, weil mir die neue Atmosphäre nicht so recht zusammen gewollte. Aber nach und nach konnte ich mich in Diana einfügen und vor allem die vielen Andeutungen um das Geheimnis haben mich inzwischen neugierig gemacht. Hinzu kommt noch der Klappentext, der eine Abenteuer in ferne Länder verspricht, sodass ich mir nun durchaus vorstellen, mit Diana auf die Reise zu gehen und die Liebe zu finden und das Geheimnis zu lüften, welches viele Generationen verborgen blieb - und dabei hoffe ich, dass es sich erzählerisch wieder dem ersten Teil annährt.