Die Schmetterlingsinsel

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Als Diana Wagenbach erfährt, dass ihre geliebte Tante Emmely nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt, lässt sie in Berlin alles stehen und liegen und macht sich auf nach London. Eigentlich kommt ihr das ja ganz recht, denn nachdem ihr Ehemann sie betrogen hat scheint die Ehe in Trümmern zu liegen.
Vor Ort wird sie von ihrer Tante gebeten das dunkle Geheimnis ihrer Familie zu lüften.
Diana macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, die sie schließlich bis nach Sri Lanka führen, wo sie hofft auf die Lösung all der aufkommenden Fragen zu kommen.

„Die Schmetterlingsinsel“ von Corina Bomann ist ein außergewöhnlicher Roman, der es mir sehr angetan hat. Schon allein die Gestaltung des Buches ist wunderschön.
Das Cover ist recht schlicht gehalten worden, es wirkt für mich trotzdem schon recht geheimnisvoll.
Der Schnitt ist mit Orchideenblüten bedruckt worden, was wirklich klasse aussieht. Nur habe ich nicht so recht verstanden, warum es gerade Orchideen waren, denn diese werden im Buch im Gegensatz zu anderen Blumen überhaupt nicht erwähnt. Auf der Rückseite befindet sich ein Brief, der an Dianas Ururgroßmutter gerichtet war und von Februar 1888 stammt. Die Innengestaltung kann mit weiteren Orchideen und Schmetterlingen aufwarten. Die Kapitelanfänge werden ebenfalls von Schmetterlingen gerahmt.
Die Geschichte selber spielt in zwei verschieden Zeitebenen. Auf der einen begleitet man Diana, die versucht das Familiengeheimnis zu lüften, von Berlin nach London und schließlich nach Sri Lanka. Immer hat man das Gefühl dabei zu sein, was vermutlich nicht zuletzt auch an dem Schreibstil liegt. Denn mit der flüssig zu lesenden, schnörkellosen Sprache gelingt es der Autorin den Leser vollkommen in die Geschichte eintauchen zu lassen, sodass einem nichts anderes übrig bleibt als mit Spannung die nächste Seite zu lesen.
Die zweite Zeitebene entführt den Leser in die Zeit des 19. Jahrhunderts. Hier lernt man die Verwandten von Diana kennen, die zu jener Zeit nach Sri Lanka ausgewandert sind.
Zunächst mag es verwirrend erscheinen abwechselnd in den Zeitebenen zu lesen, doch schnell wird klar, dass sich in dieser zweiten Zeitebene viele Hinweise verstecken, die Diana benötigt um das Familiengeheimnis zu lüften. So ist man quasi live dabei und kann mit Diana auf Spurensuche gehen.

„Die Schmetterlingsinsel“ ist ein wunderschöner Roman, vor allem vor der Kulisse Sri Lankas. Als Leser wird man an den Ort des Geschehens entführt und fühlt sich schnell in eine andere Zeit versetzt. Durch Diana einen Einblick in die Landschaft zu bekommen und mit ihr gemeinsam dem Familiengeheimnis auf die Spur zu kommen beschert dem Leser einige wunderbare Lesestunden!