Eine aufregend Suche nach der Wahrheit...

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thunderlight Avatar

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** Inhalt:**

Als Diana Wagenbach, eine selbstsichere und fähige Berliner Anwältin herausfindet, dass ihr Mann Philipp sie betrügt, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch damit nicht genug: Am nächsten Tag erreicht sie der Anruf eines gewissen Mr. Green, dem Butler ihrer Großtante Emmely, der ihr mitteilt, dass diese schwer erkrankt ist. Unverzüglich macht sich Diana auf den Weg nach London, um ihrer Tante beizustehen. Diese ringt ihr, auf dem Sterbebett, das Versprechen ab ein großes und wohlbehütetes Familiengeheimnis um ihre Ururgroßmutter Grace Tremayne zu lüften. Daraufhin begibt sich Diana auf die Suche nach ihrer Vergangenheit, nach sich selbst und ihrer Zukunft. Sie tritt eine Reise an, die ihr Leben für immer verändern wird...

 

**Kritik:**

Zuerst möchte ich das Cover lobend erwähnen: Ein Orchideenzweig, über einer im Nebel liegenden, verwitterten, Steintreppe, rahmt den Titel ein. Das Bild harmoniert wunderbar mit der Geschichte. Die verspielte Gestaltung des Buchschnitts, Blüten und Schmetterlinge, ist ein echter Eye-Catcher. Beides animiert sofort zum lesen.

Den Roman selbst empfand ich als wunderschön, berührend, ergreifend und wahnsinnig spannend. Vor allem bedingt durch Protagonistin Diana, die völlig natürlich wirkt und in die ich mich, in jeder Situation des Buches, sehr gut hinein versetzen konnte. Sie ist ein sehr angenehmer, sympathischer Charakter, der trotz der Schwierigkeiten nicht resigniert oder gar verbittert. Auch Mr. Green, der etwas steife englische Butler ist mir ans Herz gewachsen. Ein, dem Berufsstand entsprechend, eher unauffälliger Charakter, der seiner Herrschaft fast zärtlich ergeben dient.

Die aktuellen Erlebnisse der Hauptakteurin und ihrer Begleiter werden immer wieder durch Schilderungen aus der Vergangenheit, aus dem Leben von Dianas Vorfahren, deren Geheimnisse sie aufdecken möchte, unterbrochen. Das wirkt aber keinesfalls störend, denn die Autorin erzählt beide Geschichten gleichermaßen fesseln und gefühlvoll. So zeichnet Corina Bomann auf eindrucksvolle Weise ein sehr lebhaftes Bild der Familie Tremayne sowie von der Zeit in der sie gelebt haben, samt allen Widrigkeiten aber auch Vorzügen des damaligen Lebens und verwebt beide Handlungsstränge langsam miteinander. Die jeweiligen Wechsel zwischen den beiden Erzählzeiten sind sehr gut gelungen und verwirren absolut nicht.

 

"Die Schmetterlingsinsel" ist eine faszinierende Reise in die Vergangenheit und eine aufregende Suche nach der Wahrheit. Das Schicksal der Familie Tremayne ist keines, das Welten verändert hat, aber gerade die relative Einfachheit verleiht dem Buch ungeheure Eindruckskraft, da die dadurch entstandene Authentizität weitaus mehr berührt, als jede Effekthascherei.

Corina Bomanns Schreibstil ist detailreich, aber nicht erdrückend, blumig, aber nicht überladen und passt wunderbar zur der von ihr erzählten Geschichte. Das Buch lässt sich hervorragend lesen und ist so geschrieben, dass man von der ersten Sekunde an die Handlung eintauchen kann.

 

**Fazit:**

Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Buch dieses Art, dass ich normalerweise kaum bis gar nicht lese, derart fesseln kann. Innerhalb weniger Stunden habe ich es verschlungen, habe mit den Protagonisten, vor allem Diana und Grace, gehofft, geweint, gelitten und gelacht. Ich muss gestehen, dass ich die letzten etwa 50 Seiten des Buches heulend gelesen habe. Dieser gefühlvolle Roman ist ein absolutes Muss für jeden Buchliebhaber und für alle, die es werden wollen. Aber Vorsicht: Corina Bomann ist ein absoluter "Suchtgarant", die nächsten Bücher sind schon bestellt.