Love & Landscape auf zwei Zeitebenen - vorhersehbar, aber unterhaltsam

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waldeule Avatar

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„Die Schmetterlingsinsel“, gemeint ist damit Sri Lanka, ist ein unterhaltsamer und entspannender Roman über eine junge Frau auf der Suche nach den Geheimnissen ihrer Vorfahren. Erzählt wird in zwei Zeitebenen: in der Gegenwart begleiten wir Diana, wie sie das Rätsel ihrer Ururgroßmutter lösen möchte, in der Vergangenheit erleben wir hautnah mit, wie es den beiden Schwestern Grace und Victoria erging. Dieser Wechsel der Zeitebenen war für mich ein gelungener Kunstgriff, um die verschiedenen Epochen zu verbinden und zudem die Spannung aufrechtzuerhalten. Mir persönlich hat diese Zweigleisigkeit sehr gut gefallen, denn nur die Erlebnisse der beiden jungen Frauen in einem fernen Land während der Kolonialzeit hätten mich abgeschreckt. Momentan mag ich Geschichten dieser Art einfach nicht mehr lesen, zu sehr ähneln sie sich.

Auch in der Gegenwart ist vieles ist vorhersehbar und die „Schatzsuche“, auf die Diana geschickt wird, teilweise sehr an den Haaren herbeigezogen. Dennoch war es ein Buch, das ich trotz anfänglicher Vorbehalte genossen habe, was in erster Linie an den sehr wohltuenden Schreibstil liegt. Der gelungene Anfang erzeugte eine Sogwirkung, die meine Aufmerksamkeit weckte und mich weiterlesen ließ. Schön fand ich auch die zahlreichen Details über das Leben auf diesem Inselstaat heute und in der Vergangenheit. Meine Vorschreiber wünschten sich ja teilweise ein Personenregister, ich hätte mir dagegen eine Karte von Ceylon gewünscht. Aber es gibt ja das Internet!

Fazit: Ein gut geschriebener Roman aus der Kategorie Love & Landscape, der zwar nicht mit großen Überraschungen, aber mit einer schön erzählten Geschichte auf zwei Zeitebenen aufwarten kann. Würde mir dieses Genre momentan mehr zusagen, hätte es vielleicht auch mehr als die jetzigen durchschnittlichen 3 Sterne erhalten.