Schöner Schmöker

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regenprinz Avatar

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Diese Familiensaga hat mir richtig gut gefallen. Das Buch beginnt spannend und geheimnisvoll in Zeiten des Krieges, als die schwangere Beatrice mit Hilfe eines alten Briefes in England Hilfe sucht. Dann springt es in die Gegenwart, in der Diana Wagenbach gerade entdeckt hat, dass ihr Mann sie betrügt und deshalb nur zu gern auch nach England flieht, wo die alte Tante Emmely, an der sie sehr hängt, im Sterben liegt. Von hier ab verlaufen die Fäden der Geschichte immer weiter in die Vergangenheit - während Diana versucht, das lange gehütete Familiengeheimnis der Tremaynes zu lüften, erfährt auch der Leser stückchenweise von dem, was damals passiert ist, als der Vater der Schwestern Grace und Victoria in Sri Lanka eine Teeplantage übernehmen musste.
Der Autorin gelingt es sehr gut, alle Epochen und Schauplätze anschaulich darzustellen - man fühlt sich beim Lesen sowohl ins neblig-verregnete England, als auch auf die exotische Schmetterlingsinsel versetzt. Immer war die jeweilige Atmosphäre bestens eingefangen. Und nun weiß ich zum Beispiel auch, wie Frangipani-Blüten aussehen und dass es Palmblattbibliotheken gibt, die mitunter zu Prophezeiungen herangezogen werden.
Die Liebesgeschichte zwischen Grace und Vikrama in der Vergangenheit liest sich schön, die behutsame Annäherung zwischen Diana und Jonathan in der Gegenwart war natürlich vorzusehen, passt aber zu dieser Art von Geschichten. Insofern war auch das Happy End keine große Überraschung.
Eine Nebenfigur, die mir gut gefallen hat, war der Butler, der Diana nach und nach die Hinweise zur Lösung des Geheimnisses zukommen lässt. Die Passagen mit ihm fand ich wirklich amüsant. Ansonsten hab ich an diesem Buch ingsesamt nichts zu bemängeln, es war ein schöner Schmöker, den ich gerne gelesen habe und allen weiterempfehlen kann, die spannende Familiensagas oder Romane mit exotischer Kulisse mögen.