Arthur Schnitzlers Familienbande

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Jutta Jacobi beschreibt bereits in ihrem Prolog, dass sie von Arthur Schnitzler fasziniert ist. Und so geht es ihr in ihrer Biographie der Schnitzlers nicht zuletzt darum, die Familienbande von Arthur Schnitzler offenzulegen. Der Gang über den Jüdischen Friedhof (genauer gesagt: den jüdischen Teil des Friedhofs) von Wien bringt uns zunächst eine lebendige "Schnitzler" nahe: Giuliana Schnitzler. Ihr Wunsch, das Andenken an die Schnitzlers lebendig zu halten (indem sie die Grabsteine pflegt) scheint Jutta Jacobi zu teilen (indem sie die Biographie recherchiert). Mir persönlich gefällt es immer sehr, wenn man bei den Verfassern von Biographien eine gewisse Nähe zu den Personen spürt - das ist hier auch der Fall.

Außerdem hat Jutta Jacobi immer die Leser im Blick. Ganz selbstverständlich erklärt sie, wie viel Wert die 40 Gulden haben, die Johann Schnitzler zu seinem Studium verdient. Die Mischung aus Zitaten, Deutungen und Erläuterungen ist absolut angemessen. Auch dass die Informanten z.B. im Archiv erwähnt werden, lässt das Buch lebendiger werden. Der Text liest sich recht leicht und schnell. So soll es sein.