Wer Schnitzler gelesen hat ...

der horcht auf bei diesem Titel! Und die Leseprobe hatte mich gleich am Wickel. Der Prolog mit der jungen Nachfahrin Giulia gab sofort Details preis, die mir unbekannt sind und war sehr locker. Man sollte sich natürlich für jüdisches Leben, Literatur im allgemeinen und im besonderen und für Wien interessieren, und halt auch für Arthur Schnitzler. Und für Geschichte.

Das erste Kapitel habe ich ebenfalls gelesen und auch dieses Kapitel hat mich sofort eingefangen. Geschichte muss nicht langweilig sein! Wie weit wird das Buch ausholen und wie weit zurück wird es springen? Wem werde ich alles begegnen; Freud bestimmt, der ein Zeitgenosse gewesen ist. Wie hat der Schriftsteller gelebt, was hat ihn geprägt, was hat er ausdrücken wollen mit seinem Werk, das mir damals, als Jugendlicher, unerträglich schwülstig vorkam? Heute würde ich vllt gerne noch einmal nachlesen ... Arthur würde Augen machen, mit welcher Leichtigkeit sich Fräulein Else heute ausziehen würde, dem alten Lustmolch das Geld anschliessend um die Ohren schlagen und ihn öffentlich denunzieren würde. Zyankali würde sie höchstens ihm verabreichen! Ja, aber ... so war die Zeit halt nicht.

Jedenfalls, langer Rede kurzer Sinn, ich bekam Lust auf mehr ...